PONY PAYROLL BONES: Whistling the Devil to a Setting Hen

Das schon einmal als „America’s hidden gem“ titulierte äußerst skurrile Einmannprojekt ist schwer zu kategorisieren. Der Instagram-Account ist gefüllt mit zahllosen Gemälden von Vögeln und Ponies, von denen eines auch das Cover der neuesten Veröffentlichung ziert, musikalisch konnte man auf vorherigen Arbeiten u.a. dissonanate LoFi-Geigen-ExperimenteFreakfolk bis hin zu einer Art Blues hören.

Auf No Rent Records – einem der sicher augenblicklich interessantesten Tapelabels, dessen inzwischen umfangreiche Diskographie im weitesten Sinne aus dem Postindustrial erwachsen zu sein scheint, No Rent Records sprechen selbst lapidar davon, “experimental music” zu veröffentlichen – erscheint jetzt das aus einem einzigen langen Track bestehende Album “Whistling The Devil To A Setting Hen”. Das gut 40-minütige „ Beltane Eve“ wird beschrieben als „For the living and the dead : composition for piano and two amps. Ghost piano living room X-rays. Ghosts in history demanding to be remembered.“

Der Track beginnt mit einem seltsamen scheppernden Loop, man meint kurzzeitig immer wieder, man könne Stimmen erahnen, die sich dann aber doch nicht lokalisieren lassen. Die Loops verdichten sich im weiteren Verlauf, überlagern sich, vielleicht kann man Glocken läuten hören; das ist ein seltsames Palimpsest getreu dem Motto „loop the listener into submission“. Nach einer halben Stunde gibt es ein kurzes Innehalten, dann gehen die endlosen Loops weiter, Während der letzten fünf Minuten wird der Noisepegel gesteigert und der Track endet in Chaos und Dissonanz. Etwas verkürzt ließe sich sagen, dass, Beltane Eve“ so klingt, als hätten sich Rozz Williams’ Premature Ejaculation mit Jandek zusammengetan, um Robert Aickmans „Ringing the Changes“ zu vertonen. (MG)

Label: No Rent Records