STRAFE F. R.: Soundless Sphere

Es gibt Namen, die man gefühlt seit Ewigkeiten kennt. Das aus Bernd Kastner und Siegfried Michail Syniuga bestehende Düsseldorfer Duo begann 1979 unter dem damals noch längeren Namen Strafe Für Rebellion und brachte bis Mitte der 90er eine Reihe von Arbeiten heraus, bevor es still wurde. Seit 2014 sind einige Alben erschienen und nach dem jüngst veröffentlichten “Soundless Sphere” soll im Laufe  des Jahres ein  so-betiteltes “sister release” namens “Octagon Sphere” erscheinen.

Oftmals ist davon die Rede, Strafe F.R. seien schwer kategorisierbar, ließen sich keinen Genre zuordnen, was sicher meistens als Lob zu verstehen ist. Und tatsächlich: “Soundless Sphere”, von Touch-Designer Jon Wozencroft gestaltet, ist ein im besten Wortsinne eigenwilliges Album: Der Opener„Cannot“ mit seltsmen perkussiven Loops und Samples von Frauengesang (dem auf dem gesamten Album eine zentrale Rolle zukommt) erinnert entfernt an Coil in ihrer mittleren Schaffensphase. „Silver Attack“ knüpft etwas daran an. “Black Camel” ist ein hektisches technoides Stück mit bizarren Stimmsamples (“A gorilla is an animal. Gorillas are black. Have you ever seen an elephant?”). “Twenty Two Steps” wird durchzogen von (retro-)futuristischen fiependen Sounds, während “Nox Piano” anfangs  eher ambienten Charakter hat. Was bei allen acht Stücken auffällt, ist ein Moment des Skurrilen, des leichten Augenzwinkerns und zudem eine Fülle, ein Füllhorn an Brüchen und ganz eigenen Sounds.

Wenn es wenn es von Labelseite heißt, die Band forme „a bright and lively sonic landscape”, dann möchte man uneingeschränkt zustimmen, denn im Gegensatz zu vielen anderen aus dem (weiten Feld des) Postindustrial stammenden Künstlern wohnt der Musik von Strafe F.R. tatsächlich etwas Leichte(re)s inne. (MG)

Label: Auf Abwegen