KALLABRIS: Red Circle

Das deutsche Einmannprojekt Kallabris ist seit der zweiten Hälfte der 80er aktiv, arbeitete früher auf der Basis von akustischen Instrumenen wie z.B. dem Akkordeon, und hat sowohl in kleinen als auch großen Formaten ein umfangreiches Werk an origineller Geräuschmusik veröffentlicht. Interessant ist, dass über die Jahre hinweg immer wieder von Rezipientenseite zur Beschreibung Kallabris’ Adjektive gebraucht wurden, exemplarisch seien „mysteriös“ oder „mythical“  genannt, die zu betonen schienen, dass dem Projekt immer auch etwas nicht Greifbares anhing.

2018 erschein auf Inselkind-Schalltraeger mit „Red Square“ das letzte Vollzeitalbum, nun folgt auf Auf Abwegen mit „Red Circle“ ein Album, das durch Titelgebung und Artwork klar auf den Vorgänger verweist. Beschrieben wird „Red Circle“ als „thirteen chance acquaintances who plan and carry out the sacking of our acoustic consciousness… Understatement is the method of these compositions for a small modular synthesizer.“

Das Album ist unterteilt in „Music For Hen Meditation“, bestehend aus neun „movements“, auf Seite A und „Music For Excited Sauces“, insgesamt vier „movements“, auf Seite B. Alle diese „chance acquaintances“ sind reduziert und minimal(istisch): Man hört ein Knarzen, vernimmt zwischendurch sowohl fiepende als auch wasserartige Töne (Track 2 der B-Seite). Vielleicht könnte man sich ein Alternativuniversum vorstellen, in dem das dritte Stück der B-Seite ein Soundtrack für einen Sci-Fi-Film der frühen 70er ist, in dem Roboter miteinander kommunizieren. Gegen Ende des Albums meint man, dunkle Streicher zu hören, die eine unheimliche Atmosphäre erzeugen. Diese „thirteen chance acquaintances” illustrieren ziemlich gut, was offenbar mit der Kozentration auf lediglich ein Instrument alles möglich ist.  (MG)

Label: Auf Abwegen