CONTROLLED DEATH: Death Church Organ Tapes

Auf Subtilität hat Maso Yamasaki mit seinem LoFi-Death Industrialprojekt Controlled Death  bisher noch nie Wert gelegt und auch das neue Tape macht im Titel direkt Thema sowie genutztes Instrumentarium deutlich. In den ersten Jahren waren die zahlreichen Controlled Death-Aufnahmen eine wilde Melange aus LoFi-Analogsynthgewummer und kreatürlichem Gegurgel: „Da sind wieder diese scheinbar unmenschlichen und daher letztlich besonders menschlichen Schreie, die Stimme, die Unverständliches murmelt, dann im verzerrten analogen Brummen und Dröhnen untergeht und gelegentlich mit diesem verschmilzt.“, konnte hier vor ein paar Jahren bzgl. der „Beautiful Decomposition“-7” lesen.

Zuletzt gab es aber immer wieder Veröffentlichungen, auf denen inmitten des analogen Rauschens eine Orgel das Klangbild dominierte, so etwa auf den Splitveröffentlichungen mit Black Mountain Transmitter oder Rudolf Eb.er.

Das Artwork lässt eher an B-Movies denken, Dr. Phibes schaut um die Ecke und haut in die Tasten. Auf dem Tape ist dann ein 40-minütiges Stück: Nach kurzem Knarzen setzt die Orgel ein, verrauscht, zwischendurch meint man, das Tape löse sich auf oder es müssten die Tonköpfe gereinigt werden. Hier illustriert die mediale (Re-)Präsentation den Verfall, hier wird das Ausgehen fortwährend mitgedacht. Letztlich mag das auch die einzig angemessene Illustration einer sich fortwährend in Auflösung befindlichen Existenz sein. („nothing contravenes/The coming dark,“, bemerkt der Sprecher in Philip Larkins „The Building“ so treffend.)

Wer jetzt noch nicht genug hat, für den sechsten Juni ist schon ein weiteres Tape namens „Per Tenebras, Ad Mortem“ angekündigt. Ein neues Projekt namens Ja a ku yamiizu lu, das klanglich partiell an Controlled Death anknüpft, hat Yamazaki dieses Jahr gestartet. (MG)

Label: Deathbed Tapes