Nicht etwa, dass in Genres wie Power Electronics oder Death Industrial Subtilität eine weitverbreitete Eigenschaft ist, aber der Name des Einmannprojekts aus Rhode Island klingt schon in besonderem Maße infantil. Andrew Grant meinte dann auch vor etlichen Jahren in einem Interview: „It was a stupid name I came up with 10 or so years ago, when the project was supposed to be nothing more than the most unlistenable garbage I could come up with. “
Auf zahlreichen Veröffentlichungen changiert Grant nun seit 20 Jahren zwischen eher rabiaten Power Electronics-Auswürfen und an Brigther Death Now geschultem Death Industrial. Namen von Tracks oder Alben verorteten das Projekt in einem Wendekreis der Finsternis und Negation: „Meditations On Giving Up Completely“, „Nihil Dicit“, „None Of Us Are Worth Saving“ (letztere Veröffentlichung mit Verweisen auf Cormac Mc Carthys postapokalyptisches Meisterwerk The Road), „There Is No Future I Want To Be Part Of“ oder „Everything Has Died And I Have Given Up“, man sah „Only Red“, da blieb nur noch der „Suicide Blues“.
Das neue, auf Cloister Recordings erschienene Album „To What End“ beginnt mit „By Every Measure“, einer finsteren Melange aus dräunedem Brummen und Rumpeln, den typisch verzerrten Vocals, die Unverständliches deklamieren und verhallenden Schlägen. „I Do Not Want To Be Part Of This“ beginnt ähnlich reduziert mit knirschenden Sounds, dann setzen die rabiaten Vocals ein, die klar im Klangfokus stehen. Auch „The Onset Of Calamity“ gehört zu den Stücken, auf denen reduziertes langsam anschwellndes Brummen und Störgeräusche mit ultraverzerrten Vocals kombiniert werden. Auf „Made To Crawl“ verschmelzen die Vocals mit den Sounds, so dass sie fast schon Teil des Klangbilds werden. „Demoralization“ ist ein brutaler Abschluss.
Ob das jetzt „some of the bleakest American death industrial“ ist, wie das Label behauptet, sei dahingestellt, aber die Konsequenz, mit der Grant auf acht Stücken den Hörer in eine „Welt aus Nihilismus und Musik“ (Benn) versetzt, ist durchaus beeindruckend. (JM)
Label: Cloister Recordings