Marc Almond live in Düsseldorf und Berlin

Marc Almond, der sich in seinen jüngsten Veröffentlichungen “Shadows and Reflections” und dem mit Jools Holland und dem Rhythm and Blues Orchestra aufgenommenen “A Lovely Life to Live” mehr denn je der Ära der Sixties und seiner Liebe zum London des 20. Jahrhunderts zugewandt hat, wird im nächsten Frühjahr auf zwei deutschen Bühnen zu sehen sein. Weiterlesen

JOOLS HOLLAND / MARC ALMOND / THE RHYTHM AND BLUES ORCHESTRA: A Lovely Life to Live

Wenn es etwas Offensichtliches gibt, dass Jools Holland und Marc Almond gemeinsam haben, dann ist es – abgesehen vom Most Excellent Order of the British Empire, den beide Künstler bereits für den Rang eines Officer verliehen bekamen – die kreative Dauerrotation, das Interesse an Kollaborationen quer durch viele Musikgenres und das enthusiastische Fantum, mit dem der Pianist und BBC2-Moderator und die Sängerlegende ihre kleinen und großen Helden ins eigene Werk einbeziehen. Weiterlesen

MARC ALMOND: Shadows and Reflections

Wenn ein Popstar oder Musiker mit einer bestimmten Zeit in Verbindung gebracht wird, dann sind es meist die Jahre, in denen er zum ersten mal von sich hören macht und seine ersten Hits abliefert, im Falle Marc Almonds sind das also die frühen und mittleren 80er. Wer sich mit dem Stil seiner Songs, auch schon in der damaligen Zeit, etwas eingehender befasst, und im Fall der nicht wenigen Coverversionen mit deren Vorgeschichte, stößt jedoch unweigerlich auf die Sixties. Viele seiner Hits stammen ursprünglich aus dieser Ära, sein Hang zu orchestralen Weiterlesen

MARC ALMOND / SOFT CELL: Hits and Pieces

Im Rahmen einer Compilation ein umfassendes Bild von jemandem wie Marc Almond zu zeichnen, ist bei der Größe und Vielfalt seines Outputs kaum möglich. Will man zumindest einen Überblick über seine Karriere geben, so kann, je nachdem wer sich dessen annimmt, etwas ganz unterschiedliches dabei herauskommen. Da wäre Marc Almond als schwarzromantischer Exzentriker mit einem Faible fürs Okkulte, für’s Queere und Abseitige, ein melancholischer Weiterlesen

Meditation in Chaos: Bildband von Little Annie bei Timeless Ed.

Ein Buch wie dieses ist seit langem überfällig. Versucht man einen Überblick über die vielen Aktivitäten der jüngst von New York nach Miami gezogenen Künstlerin zu geben, dann fallen ihre Gemälde oft etwas unter den Tisch. Bekannter sind ihre musikalischen Werke, entweder solo, oder zusammen mit Musikern von Crass, Current 93 und Coil über Adrian Sherwood und DJ Khan bis zu Marc Almond, Larsen, Swans, Baby Dee, Paul Wallfisch und vielen mehr. Auch ihre beiden Bücher, die Autobiografie „You Can’t Sing The Blues While Drinking Milk“ und das ebenfalls autobiografische Erzählgedicht „Sing, Don’t Cry“ sorgten für Resonnanz. Little Annie a.k.a. Annie Bandez malt bereits seit den 90ern, dennoch gab es nur wengie Ausstellungen, und erst jetzt erscheint mit „Meditation in Chaos“ ihr erster Bildband, der neben zahlreichen Gemälden auch einige Fotoarbeiten enthält. Weiterlesen

STARCLUSTER AND MARC ALMOND: Silver City Ride

Unberechenbar ist er, dieser Mann, der in den Hochzeiten des New Wave die Popmusik um eine frische, romantische Note bereicherte, der mit seiner damaligen Band einen Song coverte, der daraufhin so berühmt wurde, dass er unzählige weitere Versionen nach sich zog – Marc Almond, einziger Popstar des England’s Hidden Reverse, der über die Jahre vom glamourösen Coverstar zum schwermütigen Torch Singer mutierte und seinen Mojo Avard vielleicht auch ein bisschen für seine Unverwüstlichkeit bekam – damit ist nicht nur gemeint, dass er seine Karriere so manchen Widrigkeiten zum Trotz nie aufgegeben hat, sondern auch Weiterlesen

Trails of Eyeliner: Monumentale 10-CD-Box von Marc Almond

Von den Musikern, die im Zuge des New Wave zu Stars wurden, zählt Marc Almond sicher zu denen, die ihren Weg am konsequentesten verfolgt haben, und im Zuge der vielen stilistischen Wandlungen konnte er seine persönliche Handschrift immer mehr verfeinern. Den frischen und leicht melancholisch gefärbten Synthie Pop aus Soft Cell-Tagen hat er nie ganz aufgegeben, auch wenn der von Chanson, Soul, Kabarett und folkigen Klängen geprägte Torch Song, der sich bereits bei seiner zweiten Band Marc & The Mambas abzeichnete, mit der Zeit immer wichtiger werden sollte. Seit jeher ist Almond an musikalischen Dialogen interessiert. Dies äußert sich zum einen in seiner Leidenschaft für Neuinterpratationen von Song, die von bekannten Klassikern von Brel oder Sinatra bis hin zu obskuren Geheimtipps reichen. Zum anderen ist Almond ein ebenso leidenschaftlicher Kollaborateur, in zahlreichen Gastbeiträgen und Duetten kreuzte sich sein Weg auch mit Musikern, die für Leser unserer Seite interessant sind: Psychic TV, Coil, Antony Hegarty, Current 93, Little Annie, Othon, Michael Cashmore, Baby Dee oder das Throbbing Gristle-Nachfolgeprojekt X-TG. Auf der zehn CDs umfassenden Box “Trails of Eyeliner: Anthology 1979-2016″, die Ende Oktober bei Universal erscheinen wird, sind neben vielen Singles, Album-Tracks, ausgewählten Raritäten und insgesamt achtzehn bisher unveröffentlichten Songs auch einige dieser Seitenpfade des Sängers vertreten. Weiterlesen

Skipping to Armageddon. Fotoband über Current 93 bei Strange Attractor Press

Die aus Östereich stammende Fotografin Ruth Bayer avancierte in den 80er Jahren zu einer profilierten Dokumentatorin der englischen Post Punk-Szene und hat zahlreiche Musiker porträtiert und Szenen aus ihrem Alltag festgehalten. Unter anderem knüpfte sie Mitte der 80er Kontakt zu den Musikern des World Serpent-Umfeldes, von denen in der Folge zahlreiche Aufnahmen entstanden. Unter dem Titel “Skipping To Armageddon. The Ultimate Hallucinatory Photograph Book Of C93 & Friends” erscheint im August ein 192-seitiger Fotoband über Current 93, der den Werdegang der Band über einen langen Zeitraum abdeckt. Weiterlesen

MARC ALMOND / JEREMY REED / OTHON MATARAGAS: Against Nature

„I’m committing a crime against nature“ sang Marc Almond in dem Stück „In Bluegate Fields“, das extra für ein Konzert in einer viktorianischen Musikhalle unweit der so bezeichneten Gegend Londons geschrieben wurde. In diesem Song ging es – wie nicht selten in den Texten des Sängers – um dekadente Auschweifungen als Flucht aus einer profanen Alltagsexistenz, und er lehnte sich stark an Episoden aus Oscar Wildes „The Picture of Dorian Grey“ an. Dieses berühmte Buch wäre vielleicht nie so entstanden ohne den Einfluss, den ein anderer, damals noch populärerer Roman, auf Wilde ausübte, nämlich „A Rebours“ aus der Feder Weiterlesen

MARC ALMOND: The Velvet Trail

Seinen jungenhaften Charme wird er wohl niemals einbüßen, ebensowenig seine Schwäche für plüschige Melodramatik und sein Talent für Texte voll kleiner abseitiger Geschichten, bei denen es beinahe gleich ist, ob sie aus seiner eigenen Feder oder von einem seiner zahlreichen Idole stammen – Marc Almond ist ein Sänger mit einer ganz eigenen Vision und einer bemerkenswerten Stehaufmentalität. Schön, dass sich mittlerweile auch die großen Popgazetten wieder für ihn interessieren. Dass es bisher Weiterlesen

OTHON: Pineal

Dass das dritte Album des Pianisten Othon Matagaras nach dem kleinen Organ im Gehirn benannt wurde, das durch die Melatoninproduktion den Tag-Nacht-Rhtyhmus steuert, überrascht nicht, denn – und das dürfte bei der Titelwahl entscheidender gewesen sein – in esoterischen Kreisen wurde die Zirbeldrüse über die Jahrhunderte als Sitz der Seele, als drittes Auge gesehen und schon auf seinem ersten Album „Digital Angel“ wurde deutlich, dass Othon Konzepte schätzt und dass es nicht selten in seinem Schaffen um Transformation(en) geht. Weiterlesen

X-TG: Desertshore / The Final Report

Schon die Re-Formation Throbbing Gristles im Jahr 2004 nach der Terminierung der Mission im Jahre 1981 war eigentlich ein Affront, ein zum Scheitern verurteilter Versuch, denn Throbbing Gristle waren immer mehr als nur die Musik. Von Anfang an ging es (auch) um das Außermusikalische, die Transgression, den Schock, der sicher eine ebenso wichtige Rolle zur Bildung der „Legende“ (David Henderson in Sounds) beitrug, wie diese „Musik der Unbefugten“ (G. Brus). Ganz häretisch könnte man sagen, dass die Geschichte (durchaus doppeldeutig zu verstehen) Throbbing Gristles vielen Rezensenten geläufiger war als die Musik. Gegen diese These spricht auch nicht der (erfolgreiche) Versuch eines Journalisten 24 Stunden am Stück die Musik der Band zu hören. Weiterlesen

ROMA AMOR: Occhi Neri

Das Duo Roma Amor ist in unseren Breiten noch nicht so richtig bekannt geworden, und trifft man einmal jemanden, der die Gruppe kennt, dann sieht man sich oft mit vorschnell produzierten Fehlinformationen konfrontiert. Euski und Michele kommen weder aus Rom, noch hat der Stil der beiden mit Neofolk im engeren Sinne zu tun. Die beiden stammen aus der Region Emilia-Romagna und singen gelegentlich im Dialekt ihres Landstriches. Die Musik, die sie spielen, ist eine italienische Ausprägung des klassischen Torch Song. Bisweilen auch lupenreiner Chanson. Weiterlesen

OTHON: Impermanence

Drei Jahre nachdem Othon Mataragas sein Debüt „Digital Angel“ auf David Tibets Label Durtro veröffentlichte, folgt mit „Impermanence“ der schon länger angekündigte Nachfolger. Zwei der Sänger, die das Debüt entscheidend (mit)prägten – Ernesto Tomasini und Marc Almond -, spielen auch auf dem neuen Album eine zentrale Rolle. Vor einigen Monaten kündige Othon an, dass seine künftigen Werke alle unter dem Motto „PAN muzik“ stünden, dabei äußerte er sich jüngst in einem Interview mit dem Magazin Exeunt zum gewählten Begriff: „Pan transcends all styles and limitations. Weiterlesen

MARC ALMOND & MICHAEL CASHMORE: Feasting With Panthers

Ein Festmahl mit Raubtieren – eine ebenso reizvolle wie bedrohliche Situation, bei der es zwangsläufig vom Wesen des einzelnen abhängen muss, welche der beiden Empfindungen als stärker wahrgenommen wird. Im spätviktorianischen England, als dekadente Ausschweifungen vor der Fassade bürgerlicher Prüderie gerade einen rebellischen Geist versprühten, bezeichnete man mit dieser Wendung eine konkrete Situation. Es ging um die Neigung reiferer Herren, sich die Gunst weniger betuchter Jünglinge zu erwerben. Und um das Risiko, dadurch Opfer eines Skandals zu werden. Weiterlesen

MARC ALMOND: Varieté

Das Wort „Varieté“ leitet sich ursprünglich von „Vielfalt“ ab. Zurecht, denn man bezeichnet damit eine Art Theater, in welchem die unterschiedlichsten Kleinkünste auf die Bühne gebracht werden. Kabarettistische Aufführungen, Gesangseinlagen, Tanz und allerlei Bizarres. Es gäbe wohl kaum ein passenderes Wort, um Marc Almonds derzeitigen Stand seiner Karriere zu überschreiben, bedenkt man wie umtriebig und vielseitig der Sänger seit seinem Comeback wieder in musikalischen Gefilden unterwegs ist. Weiterlesen

OTHON – Interview

Im vergangenen Jahr wurde auf Durtro das Debütalbum des griechischen Pianisten OTHON Mataragas veröffentlicht, auf dem als Gastsänger Marc Almond, David Tibet und (seine Muse) Ernesto Tomasini zu hören waren. “Digital Angel” war in seiner Exzentrik, Emotionalität und Originalität einer der Höhepunkte des letzten Jahres. Momentan arbeitet OTHON an zwei weiteren Alben und auf dem im Oktober in Rom stattfindenden PRE Final Fest wird er einen neuen Soundtrack zu Jörg Buttgereits Klassiker “Nekromantik” vorstellen. Weiterlesen

MARC ALMOND WITH MICHAEL CASHMORE: Gabriel & The Lunatic Lover

Weder Marc Almond noch Michael Cashmore bedürfen einer längeren Einführung, nur soviel soll einleitend gesagt werden: Während ersterer weit davon entfernt ist, ein aus der Mode gekommener Synthiepopstar der Eighties zu sein, ist der Mann mit dem etwas unbekannteren Namen mittlerweile längst nicht mehr nur ein ständig wiederkehrender Posten im Line-Up um David Tibet. Weiterlesen

OTHON: Digital Angel

Man muss nicht unbedingt über das Cover sprechen, aber man kann es (nicht ignorieren). Der griechische Pianist Othon Mataragas, der auch schon einmal im Lineup von CURRENT 93 auftauchte, präsentiert sich auf dem Cover gepierct und tätowiert mit Lendenschurz und – dem Titel angemessen – mit Engelsflügeln auf einer Säule vor einem grellen Hintergrund. Weiterlesen