Reissue von Meat Beat Manifestos Klassiker R​.​U​.​O​.​K?

Meat Beat Mainfestos Industrial Techno-Klassiker “R​.​U​.​O​.​K?” von 2002, an dem Alex Paterson von The Orb sowie der Turntablist Z-Trip mitwirkten, erscheint dieser Tage in CD- und LP-Neuauflage auf Sub Rosa. Zeitgleich mit der Reissue, aber als separate Veröffentlichung, erscheint das Remix-Album “R​.​U​.​O​.​K. in Dub“. Weiterlesen

Debüt von Rawfrücht erstmals auf LP

Das mit Schlagzeug und zwei Gitarren ausgestattete belgische Powertrio Rawfrücht bringt dieser Tage sein gleichnamiges Debütalbum, das 1997 bei Sub Rosa auf CD erschien und damals gerne mit so unterschiedlichen Namen wie Marc Ribot, Sonic Youth und King Crimson vergleichen wurde, erstmals als LP heraus. “Recorded in late 1996 and released in early 1997, this first album from the power trio Rawfrücht (2 guitars plus percussions), defies and questions the definition of genres, eras and musical movements. Weiterlesen

Interpretation von Julius Eastmans Feminine auf Sub Rosa

Sub Rosa bringen Ende März eine Interpretation von Julius Eastmans Komposition “Feminine” von 1974 heraus – das etwas über einstündige, ausgesprochen hypnotische Stück wurde vom ensemble 0 and Aum Grand Ensemble eingespielt, das neben einem klassischen Konzertinstrumentarium Vibraphon, Fender Rhodes-Piano, Synthies und weitere Elektronik verwendete. Eastman stammt aus einer musikalisch interessierten Familie und zählte in den 70ern zu den wichtigsten, wenn auch heute weniger erinnerten Musikern der New Yorker Minimal Music um Figuren wie John Cage und Morton Feldman. Weiterlesen

The Acid Lands: Opening Performance Orchestra mit Hommage an William S. Burroughs

Das tschechische Opening Performance Orchestra bringt mit einem Aufgebot an renommierten Gästen eine musikalische Hommage an William S. Burroughs heraus. Die ursprüngliche Version wurde 2014 live aufgeführt und enthielt neben Gastauftritten von Martina Potucková und Pavel Z diverse Samples von Burroughs’ Lesung aus seinen Romanen The Western Lands und Junkie. An der später aufgenommenen Studioversion sind neben Producer Alfred Sabela Iggy Pop als Rezitator und Bill Laswell am Bass und mit Remixes beteiligt.  Weiterlesen

Streicherquintett BOW mit Debüt bei Sub Rosa

Das in Brüssel beheimatete Quintett Bow bringt in Kürze sein erstes Album bei Sub Rosa heraus. Das meist auf Improvisationsbasis mit zwei Violinen, Bratsche, Cello und Bass arbeitende Ensemble besteht schon seit Jahren, hat einen renommierten Preis erhalten und spielt(e) regelmäßig mit teilweise bekannten Künstlern wie Jóhann Jóhannsson, Stars of the Lid, dem Steve Reich Projekt, den Videokünstlern Dirty Monitor oder dem Echo Collective. Ihr selbstbetiteltes Album präsentiert ihre Arbeit erstmals für den Hausgebrauch. Weiterlesen

OISEAUX-TEMPÊTE: From Somewhere Invisible

Wahrscheinlich können die französischen Sturmvögel, die zugleich passionierte Zugvögel sind, gar nicht anders als episch sein, doch im Vergleich zu den Vorgängeralben, die als großangelegte Konzeptwerke jeweils eine Reise ins östliche Mittelmeergebiet in Poesie und doomig angefolkten Postrock gossen, ist das in einem vagen, unsichtbaren Setting angesiedelte “From Somewhere Invisible”, das erneut mit einer Reihe an prominenten Gästen eingespielt wurde, doch um ein paar Stufen Weiterlesen

TATIANA DORDZHIEVA / MARIA BELTSYKOVA: Kalmykian Archaic and Soviet Folk

Dass es auf dem Gebiet Europas schon seit dem 17. Jahrhundert eine traditionell buddhistische Ethnie gibt, wissen wahrscheinlich nur wenige. Dass könnte eventuell daran liegen, dass viele beim Stichwort Europa nicht als erstes an Russland denken, in dessen südlicher Wolgaregion seit den Jahren um 1600 das Volk der Kalmücken ansässig ist. Als Abspaltung der westmongolischen Oiraten drangen sie in den damals turbulenten Zeiten westwärts, wo sie bis zum Weiterlesen

MAURICE LOUCA: Elephantine

Elephantine ist ein geschichtsträchtiger Ort, trägt die karge Nil-Insel nahe der oberägyptischen Stadt Assuan und dem großen Staudamm doch Spuren, die mehr als viertausend Jahre in die Vergangenheit zurückreichen. Lange markierte das kleine Eiland die Grenze zwischen Ägypten und Nubien, seit Beginn der Besiedlung gab es dort größere Kultstätten, was für die Bedeutsamkeit des Ortes spricht. Beliebt ist Elephantine heute nicht nur Weiterlesen

JEAN C. ROCHE: Birds of Venezuela

Unter Ornithologen, also Vogelkundlern, ist Jean C. Roché seit langem ein bekannter Name, gehen doch Aufnahmen zahlreicher Vogelstimmen aus mehreren Kontinenten auf die Arbeit des Franzosen zurück. Und die war ausgespochen arbeitsintensiv, denn es ist eine Sache, auf Forschungsreisen den Stimmen exotischer Vögel vor dem Hintergrund ihrer klanglichen Umgebung nachzuspüren, eine andere jedoch, die “Urheber” auszumachen und zu katalogisieren. Inwieweit solche Aufnahmen zu Forschungszwecken auch als Musik gelten können, ist eine Weiterlesen

ACEZANTEZ: s/t

Als der Komponist Dubravko Detoni 1970 das Kollektiv Acezantez ins Leben rief, hatte er v.a. ein Live-Ensemble im Hinterkopf, das experimentelle Arbeiten von z.T. unbeachteten kraotischen Musikern der damaligen Zeit aufführen und somit etwas bekannter machen sollte – der nach etwas eigenwilligem Spanisch klingende Name ist dann auch eine Abkürzung und bedeutet übersetzt “Ensemble des Zentrums für neue Richtungen in Zagreb”. Immer mehr Virtuosen unterschiedlicher Streich-, Blas- und Perkussionsinstrumente beteiligten sich an dem Projekt, und mit der Zeit entwickelte es sich zu einem lokalen Weiterlesen

OISEAUX-TEMPÊTE: Tarab

Wenn man das hintergründige Piano und die leise summenden Geigen hört, mit denen die Ouvertüre beginnt, ahnt man noch nicht, wie gut sich der Titel „Tarab“ für das erste Live-Album der transmediterranen Formation Oiseaux-Tempete eignet. Im Arabischen bezeichnet das Wort nämlich einen Zustand der Ekstase, des außer sich Seins, der sich bei der Darbietung der Stücke mehrfach einstellt. Das Material auf der CD wurde bei Konzerten Weiterlesen

SYLVAIN CHAUVEAU / CHANT 1450 RENAISSANCE ENSEMBLE: Echoes of Harmony – Early Music Reworked

Beim Versuch, Alte Musik in ein zeitgenössisches Gewandt zu packen, haben sich schon manche verhoben, sei es, indem Melodien und Harmonien aus vorklassischer Zeit in elektronischer Gewandung wie Kitsch anmuteten, sei es, dass man durch ungewollte Kontraste das Gefühl bekam, in zwei Filmen zugleich zu sein. Sylvain Chauveau ist ein meisterhafter Übersetzer musikalischer Sprachen – zuletzt besprachen wir seine kammermusikalische Übersetzung von Depeche Mode-Songs – entschied sich für eine Weiterlesen

We try to catch lust for life underneath the chaos. Interview mit Oiseaux-Tempête

Oiseaux-Tempête bestehen im Kern aus Frédéric D. Oberland und Stéphane Pigneul, zwei Multiinstrumentalisten, die vor einigen Jahren, als beide noch in zahlreichen anderen Formationen spielten, zu jammen begannen und ihren typischen Stil zwischen schleppenden Rhythmen, dröhnenden Gitarrenriffs, verspielten Saxophonparts und allerlei elektronischen und folkloristischen Beigaben entwickelten. Wenn die beiden ihre Band als ein offenes Projekt begreifen, bezieht sich das aber nicht nur auf die zahlreichen Weiterlesen

We try to catch lust for life underneath the chaos. An interview with Oiseaux-Tempête

Oiseaux-Tempête’s core consists of Frédéric D. Oberland and Stéphane Pigneul, two multi-instrumentalists, who began to jam some five years ago, when they were still playing in numerous other groups. Rather spontaneously, they developed their typical style, moving between down-tempo rhythms, droning guitar riffs, playful saxophone parts and all sorts of electronic and accoustic adjuncts. Weiterlesen

OISEAUX-TEMPÊTE: Al-’An!

Ich denke zwar nicht, dass es da ein festes Bandkonzept gibt, aber bei Frédéric D. Oberland und Stéphane Pigneul, die sich Oiseaux-Tempete – Sturmvögel – nennen, steht bisher jedes Album im Kontext einer Reise. Während der Entstehung ihrer beiden ersten Platten verbrachten die in Paris lebenden Musiker eine Zeit in Griechenland und in der Türkei und ließen ihre mitgebrachten Ideen mit spontanen Einflüssen vor Ort zusammenfließen. Während Samples der Umgebung, Einflüsse der lokalen Musik und vor allem die vielfältigen politischen und ökonomischen Weiterlesen

BABILS: Ji Ameeto

Ende der 90er gründeten Gabriel Séverin, bekannt von Silk Saw, und der inzwischen verstorbene Michel Duyck die Gruppe Babils. Einmal im Monat traf man sich im Brüsseler Central Laboratory und improvisierte mit allen zur Verfügung stehenden Geräten, und was dabei herauskam, war stets ein kruder Mix aus Postpunk, Psychedelia und experimenteller, meist eher rhythmischer Elektronik. Jeder Session wurde aufgenommen und archiviert, und fast zehn Jahre nach den ersten Zusammenkünften erblickte ein Longplayer das Licht der Welt. Es sollte nicht der einzige bleiben, und mit Weiterlesen

CATHERINE GRAINDORGE / HUGO RACE: Long Distance Operators

Wenn Catherine Graindorge und Hugo Race ihr erstes gemeinsames Album und gewissermaßen auch ihr temporäres Projekt „Long Distance Operators“ nennen, kann man das auf die geografische Entfernung münzen, die zwischen dem australischen Sänger und Songschreiber und der Belgierin, die nicht nur eine Geigerin, sondern auch Komponistin, Sängerin und Schauspielerin ist, liegt. Der Titel passt aber auch gut zur unterschiedlichen musikalischen Herangehensweise der beiden: Zwischen den dunklen, eingängigen Songs des Australiers, dessen Wurzeln im Weiterlesen

V.A.: 1961-2014. An Anthology of Turkish Experimental Music

Selten hat man in den Medien hierzulande so viel über die Türkei gehört wie in jüngster Zeit, und ein positives Beiprodukt der nicht immer erfreulichen Schlagzeilen ist der Einblick, den man in die unterschiedlichen Milieus des Landes bekommt. Weitgehend unbekannt ist, dass die Türkei auch eine emsige Szene an experimenteller Musik hat, und gerade Istanbul muss sich in der Hinsicht keineswegs hinter anderen „orientalischen“ Metropolen wie Beirut oder Kairo verstecken. Sub Rosa, die sich seit Jahren der dokumentierenden Aufarbeitung Weiterlesen

OISEAUX-TEMPÊTE: Unworks & Rarities

Oiseaux-Tempête gründeten sich vor einer handvoll Jahren in Paris und sind so etwas wie eine feste Band und ein offenes Kollektiv zugleich. Mit einem gängigen Rockinstrumentarium bildet ein harter Kern an Musikern die Basis für die meist instrumentalen Kompositionen irgendwo zwischen tremolierendem Gitarrenambient und kantigem, schwerem Doom, an dem auch jemand wie Jim Jarmush seine Freude hätte. Weiterlesen