Obwohl Stephen J. Burch alias The Great Park nicht nachlässt, was die Regelmäßigkeit seiner veröffentlichten Alben und Minialben betrifft, ist seine Musik doch eine, die auf die Bühne gehört, denn sein ungeschliffener, meist rein akustisch dargebotener Folk entfaltet am ehesten im kommunikativen Kontext familiärer Konzerte und mit den kleinen Ungereimtheiten, die dazugehören, sein bestes Potential.
In den letzten Monaten war Burch wieder vermehrt auf Tour, und drei seiner Konzerte – zwei in den Schweitzer Orten Aarau und Olten, eines aus dem Kunsthaus Essen – wurden mitgeschnitten und sind nun als Live-Alben zu haben. Neben den Obligatorischen Downloads gibt es zu jedem der Konzerte eine limitierte CDr mit handgemachtem und individuell gestalteten Artwork.
V.a. zwei Dinge machen seine Konzerte, auch auf Tonkonserve, interessant: Zum einen die oft recht veränderte Gestalt einiger der Songs aus beinahe allen Abschnitten seiner Diskografie, denn viele der Stücke kommen live wesentlich rauer daher, die manchmal heißere Stimme gibt den oft tragischen oder tragikomischen Songs eine verzweifelte Note, und wenn man bei den ruhigeren Stücken je nach Publikum fast die berühmte Stecknadel fallen hört, gewinnt die Atmosphäre einmal mehr.
Für Abwechslung sorgt zudem, dass The Great Park manchmal von Mitmusikern begleitet wird, was diese Shows von den reinen Soloauftritten unterscheidet. Ein weiterer Bonus ist, dass Burch gerne ein paar Geheimtipps, teils aus seinem Fundus an Traditionals, teils aus seiner eigenen Feder unterbringt, zu einem kleinen Höhepunkt zählt bei Konzerten Mittlerweile das launig-zynische “When I was Single”, das bislang auf keinem Studioalbum vertreten ist.