Die Berliner Band Der Expander des Fortschritts, die in den Jahren um den Mauerfall herum eine Handvoll Tapes und LPs herausgebracht hatte, zählt mit ihrer Mixtur zwischen Avantgarde, Post Punk und chansonesken Noiserock-Akzenten zu den Pionieren experimenteller Musik der DDR. Nach einem kurzen Nachleben 1990 unter dem Namen Four for Fortschritt trennten sich die gemeinsamen Wege, einige Mitglieder sind heute im akademischen Bereich tätig, anderen spielten zeitweise in so unterschiedlichen Gruppen wie Knorkator und Foyer des Artes. In der Performance zwischen Konzert und Lesung, die der Gruppe am 25. Oktober im Rahmen der Reihe “Biegungen im Ausland” gewidmet ist, stehen besonders die Texte von Sänger und Gitarrist Mario Persch im Zentrum, unter den Auftretenden finden sich zwei Gründungsmitglieder
Hinten v.l.n.r.: Jascha Wonerow (Gitarre), Eckehard Binas (Keyboard), Leo Binas (Drums), Christoph Chudaska (Bass) Vorne v.l.n.r.: Safi (Stimme | Synthesizer), Susanne Binas-Preisendörfer (Sopransaxofon), Robert Mießner (Livekommentar)
Foto: Susanne Schleyer
“Noch vor dem Mauerfall erschien in London das Debütalbum der Ost-Berliner Band DER EXPANDER DES FORTSCHRITTS. Mit Bezug auf die zivilisationskritischen Metaphern Heiner Müllers brachte der Expander Experimentalchansons und Hörstücke auf die Bühnen des DDR-Pop-Undergrounds. Vor allem in den Texten von Mario Persch ging es um eine Gesellschaft am Rand ihrer staatlichen Stilllegung. Knapp 30 Jahre später gibt es den Expander wieder. Agieren, Verschwinden, Auftauchen, nicht aus nostalgischen Gründen, sondern weil es Unerledigtes gibt. Das „alte“ Material ist überschrieben: ein Konzept aus Texten und Musik, mit dem Expander und über Müller, über ein 1989, 2019 jenseits der Staatsaktionen.” (Quelle: Der Expander des Fortschritts)
Freitag, 25.10.2019
Beginn: 2030 Uhr
ausland
Lychener Str. 60
10437 Berlin