Die lettische Komponistin und Musikerin Agata Melnikova, die mit ihrer dem tropischen Regenwald gewidmeten Ballettstück “Closer to the Equator” internationale Beachtung fand, veröffentlicht Mitte Februar ein Album mit neun mystisch angehauchten Stücken zwischen elektronischer Avantgarde und etwas, das man mit einer Brise Pathos als außerirdische Weltmusik bezeichnen könnte. Jedes Stück auf “Sea to Sea”, die verspielte Rhythmen, verfremdeten Gesang, mitreisende Bläser und nostalische Synthies aufeinandertreffen lassen, ist einer der großen Talmulden auf der Oberfläche des Mondes gewidmet, die von frühen Astronomen für Seen gehalten wurden und deshalb noch heute unter dem Begriff Lunar Maria subsumiert werden.
“Across the Sea to Sea’s nine songs, each dedicated to a different liquid expanse, Melnikova’s deft and dancerly arrangements articulate themes of abundance and peace, curiosity, bliss, mystery and mastery, all in Libran balance. Her singular voice appears throughout in repeated, mostly-wordless refrains, a narrator of the performance of life, unfolding continually and infinitely. Between these refrains, a language forms and reminds us what we have learned, and what we have yet to learn, before echoing away into distant waters and galaxies.”