Muhal Richard Abrams, eine zentrale Figur der Chicagoer Jazz-Szene und Mitbegründer der Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) interessierte sich schon in frühen Jahren für elektronische Musik und nahm zahlreiche Stücke mir Synthesizer auf. Im damals weitgehend “akustischen” Jazz war dies eine Ausnahme, zum einen wegen der nur schwer zugänglichen elektronischen Musikstudios, zum anderen auch wegen Vorbehalten der eigenen Community und Fangemeinde. Deshalb verschwanden diese Arbeiten meist auf B-Seiten seiner Veröffentlichungen und wurden nur spätlich wahrgenommen. “Celestial Birds”, das Ende Februar in der Perihel Reihe bei Karlrecords erscheint, bietet einen Überblick über diese Seite von Abrams’ Musik. An den fünf Tracks, die im Zeitraum von 1968 bis 1995 entstanden sind und trotz ihrer soundfokusierten Experimentierfreude den Hintergrund im Jazz nie leugnen, sind weitere bekannte Musiker wie Anthony Braxton und Roscoe Mitchell beteiligt.
Muhal Richard Abrams @ AACM