Von den sechs Alben des von 1986 bis 2001 reichenden Frühwerks, die die Berliner Band Mutter neu herauszubringen plant, sind bislang zwei im eigenen Label Die Eigene Gesellschaft erschienen, namentlich “Ich schäme mich Gedanken zu haben die andere Menschen in ihrer Würde verletzen” (1990) und das sowohl Musik als auch dokumentarisches Material enthaltende “Komm!” (1991), auf dem u.a. auch David Lynch zu hören ist. Mit “Du bist nicht mein Bruder”, das von der deutschen Wiedervereinigung und ihren Auswirkungen inspiriert war, kommt im März die dritte der Wiederberöffentlichungen heraus. Mutter spielen eine schwer zu klassifizierende Rockmusik, deren Ort seit jeher mit mäßigem Erfolg zwischen No Wave, Postpunk und Rammstein, zwischen den Genialen Dilletanten und dem Diskurspop der Hamburger Schule auszumachen versucht wurde.
“Mutter besingen [hier] die Wiedervereinigung, nehmen sich der gesamtdeutsch wandelnden Sitten an und halten fest, wie es im mauerlosen Kopf zugeht. Zwölf Zustandsbeschreibungen moralischer Verelendung und gesellschaftspolitischer Auflösung, vorgetragen in brachialer Dringlichkeit, direkt und frei von Ironie. Fabulöse Wahrheit und damit Schönheit, entsprungen aus der Ästhetik des Hässlichen. Ein zeitlos relevantes Album, fernab beliebiger Komsumierbarkeit. Rockmusik für Leute, die keine Rockmusik mögen.” (Mutter)
Zu diesem Anlass wird es Anfang März drei Konzerte geben:
03.03.2020 – Berlin, Roter Salon Volksbühne
04.03.2020 – Düsseldorf, ZAKK
05.03.2020 – Hamburg, Golden Pudel Club