Zusammen mit “Horsey” ist auch das 2000 erschienene Current 93-Album “Sleep Has His House” auf der Basis der ursprünglichen Master-Tapes und von The Bricoleur aufbereitet neu herausgekommen. “Sleep Has His House”, eines der wenigen Alben, bei denen ursprünglich die Schreibweise Current Ninety Three verwendet wurde, entstand nach dem Tod von David Tibets Vater – die Trauer ist in vielen Texten der Songs spürbar, ganz direkt v.a. im anrührenden Titelsong, der zusammen mit “Niemandswasser” und “Good Morning, Great Moloch” zu den beliebtesten Songs der Band werden sollte und bis heute gerne als Zugabe bei Konzerten gespielt wird. Ebenfalls bekannt ist “Immortal Bird”, das vorab als Split-Single mit “Cripple and the Starfish” der damals am Beginn ihrer Karriere stehenden Antony and the Johnsons herauskam. Musikalisch zeigen sich Current 93 hier von einer eher zurückgenommenen, auf’s Wesentliche konzentrierten Seite. Das den Sound prägende Instrument ist das Harmonium, dessen bedächtige Tonfolgen meist wie die begleitende Gitarre, Glockenspiel und anderes von Michael Cashmore eingespielt wurden. Ergänzt und ins leicht Surreale verschoben wurde dieses Klangbild von Stephen Stapletons durch Effekte, die in ihrer immer leicht tremolierenden Art bereits auf “Of Ruin Or Some Blazing Starre” vorkamen. In der Tendenz zur nur leicht melodisch eingefärbten Textrezitation knüpft Tibet mit seiner Stimmarbeit an das vorausgegangene “Soft Black Stars” an – eine Richtung, die auf dem kommenden “Hypnagogue”-Release noch verstärkt werden sollte. Neben den neun Tracks des Albums sind auf den neuen CD- und LP-Editionen zehn weitere (und jeweils unterschiedliche) Bonus-Tracks in Form meist unveröffentlichter Alternativ-Versionen enthalten.