Guy Dale bringt ein neues Mute Swimmer-Album heraus. Auf zweideutig “Master Tape” betitelten Werk, das mit einem großen Aufgebot an Backgroundsängerinnen aufgenommen wurde, wird die von früheren Aufnahmen her bekannte Mixtur aus Dichtung und einem oft akustischen, gitarrendominierten Sound zum Teil einer Soundkollage, denn das Fundament bilden hier gesamplete Aufnahmen verschiedener Tennis-Übertragungen. Aufschläge, das Trappeln der Sportschuhe auf dem Parcout, Ansagen über die Lautsprecher, undefinierbares Rauschen, dass vom Publikum stammen könnte oder einfach der Lofi-Situation geschuldet sein mag, sind ebenso allgegenwärtig wie die Gesangs-und Gitarrenparts, die man in herkömmlichen Begriffen als die eigentlichen Songs bezeichnen könnte. Die Parallelität von Songstrukturen und Tennissounds ist allerdings kein Mix-Resultat, denn beides wurde simultan mit dem Mikrofon eines Mobiltelefons aufgenommen. Dies führte auch zu einem recht rauen Klang, der sich deutlich von den z.T. ausgearbeiteten Arbeiten der letztenJahre unterscheidet.
“To be a tennis fan is a curse. All sports, to my mind, given any rational thought whatsoever, become completely absurd. Unlike most sports however, with tennis you never know when the absurdity will end. It can go on for fucking hours. Though many, I know, would beg to differ, it never ceases to amaze me how the spectacle of two (or four) people beating a small yellow ball back and forth over a piece of stringy fabric within an arbitrary declination of lines, can be so compelling and psychologically rich. So Master Tape is the product of a fan’s compulsion – and also a testament to the fatigue of that compulsion – which frequently drove me to pick up the guitar and ‘do something’ to remedy the ennui of passive spectatorship.” (Guy Dale)