Wenn der australische Folkmusiker Adam Geoffrey Cole irgendwann im neuen Jahr seine erste Solo-LP herausbringen wird, wird diese aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die typischen Eigenschaften eines Debüts aufweisen, dieses Frische, Forsche, noch unbeholfen Suchende, da Cole bereits seit zehn Jahren mit Trappist Afterland aktiv war, von denen es beinahe jedes Jahr ein neues Album gab. Dass seine Musik auch weiterhin das Resultat einer ständigen Suche bleiben wird, ist allerdings anzunehmen: Trappist Afterland avancierten nicht nur kurz nach ihren noch eher experimentell-psychedelischen Anfängen zu einem Qualitätsgaranten dunkler, mystischer Folkmusik, sie waren immer auch ein Dokument einer spirituellen Suche, das den Sänger und Multiinstrumentalisten, der das Projekt mit zahlreichen Mitstreitern betrieb, von der christlichen Orthodoxie in gnostisch-esoterische Gefilde und zurück begleitete. Was daraus lyrisch und atmosphärisch entstand war stets von einer Intensität, die auch weniger spirituell orientierte Hörer in ihren Bann ziehen konnte. Mit “Seaside Ghost Tales” erschien vor kurzem das finale und vielleicht umfassendste Trappist-Album, das den Abschluss der Bandgeschichte einleitete. Es enthält mit einer Vielzahl an meist akustischen Instrumenten aus dem Fundus westlicher und orientalischer Musiktraditionen und leidenschaftlich vorgetragenen Texten alle wesentlichen Elemente, die man bei Trappist Afterland sucht und findet. Im folgenden Interview sprachen wir mit Cole über das aktuelle Album, seinen Blick auf Vergangenes, über Zukünftiges und vieles mehr.
Trappist Afterland existiert seit etwa zehn Jahren. Blickst du manchmal zurück, und wenn ja, wie denkst du über all die Sachen, die du in dieser Zeit geschaffen hast?
Ich denke, in gewisser Weise ist es immer wichtig, in die Vergangenheit zurückzublicken und deine Arbeit zu analysieren, um den Kern dessen zu verstehen, was du erreicht hast und was du in der Zukuft machen willst. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass man nicht zu dem Punkt kommt, an dem man sich zu sehr an der Vergangenheit orientiert oder sich zu sehr wiederholt. Wann immer wir ein neues Trappist-Album gemacht haben, war es ein neues Kapitel im Buch der Trappisten.
Ich habe jedes Album immer als eine Art Erklärung und Reflexion darüber gesehen, wie es gerade in meinem Kopf aussieht und so ich gedanklich stehe. Möglicherweise hatten die ersten beiden Alben einen eher orthodoxen Ansatz in der Bildsprache und in den Texten, da ich mich zu dieser Zeit mehr für das orthodoxe Christentum und den Katholizismus interessiert hatte. Seltsamerweise sind diese ersten 2 oder 3 Alben musikalisch gesehen unsere experimentellsten, obwohl die Texte selbst von einem eher traditionellen Ort kommen.
Als wir begannen, Afterlander, God’s good earth und Se(VII)en aufzunehmen, erreichte mein Interesse und meine regelrechte Besessenheit von Mystik, Gnostizismus und den esoterischeren Formen des Christentums und der östlichen Mystik ihren Höhepunkt. Ich war gerade der Apostolischen Johanitischen Kirche (einer amerikanischen gnostischen Organisation) beigetreten und begann, an Treffen im Melbourner Zweig der Kirche teilzunehmen. Für mich war das eine aufregende kreative Zeit. Die Musik kam floss leicht aus mir heraus, und ich lernte sehr viel über mich und die Welt.
Obwohl die Alben alle sehr unterschiedlich sind, habe ich sie immer als Teile eines großen Puzzles gesehen, aber sie sind alle miteinander verwoben und haben sich im Laufe der zehn Jahre, in denen wir an der Musik arbeiteten, auseinander heraus entwickelt.
Insgesamt bin ich sehr stolz auf jedes einzelne der 9 Alben.
Sie alle haben ihren Platz, und jedes einzelne erinnert mich daran, wo mein Kopf beim Schreiben und Produzieren dieser Alben war.
Die Dinge, die die Alben zusammenhalten, wiegen also mehr als die Veränderungen…
Ich schätze, in gewisser Weise geht es bei jedem Song letztlich um dasselbe.
Es geht darum, Gott in jedem und allem zu sehen und zu versuchen, zu einer solchen Höhe aufzusteigen, dass man würdig wird, an einer solchen Natur teilzuhaben.
Jedes Lied und jedes Album enthält diese Botschaft auf die eine oder andere Weise.
Und eine solche Entwicklung dauert normalerweise ein Leben lang, denke ich.
Aber das geschieht unabhängig davon, ob wir daran arbeiten, ob wir es wollen oder nicht. Eine solche Natur ist uns, glaube ich, allen gemeinsam, ob man daran glaubt oder nicht. Es ist einfach das Gewebe des Seins.
Das ist jedenfalls, was ich glaube.
Was sind deine schönsten Erinnerungen aus dieser Zeit?
Abgesehen von den Aufnahmen, die ich immer gerne mache (ich finde den ganzen Prozess berauschend), wäre es wohl eine Tournee.
Meine liebsten Erinnerungen sind die 4 Tourneen, die wir im Vereinigten Königreich und im restlichen Europa gemacht haben. Auf diesen Tourneen habe ich lebenslange Freundschaften geschlossen, ganz zu schweigen davon, dass ich einige meiner einflussreichsten Lieblingskünstler kennen und schätzen gelernt habe.
Da ich in Australien lebe, hätte ich nie gedacht, dass ich einmal Leute wie David Tibet (Current 93), David Colohan und Alison O’Donnell (United bible studies, Mellow Candle), Tony Durant (Fuchsia), Alan Davidson (kitchen cynics), Revolutionary Army of the Infant Jesus etc etc. kennen lernen und Zeit mit ihnen verbringen würde. Das waren alles Leute, deren Musik mich in meinen Zwanzigern und Dreißigern so tief beeindruckt hat, dass es etwas ganz Besonderes war, sie kennen zu lernen.
Auch bei einer Terrascope-Veranstaltung (Woolf 2) im Jahr 2019 spielen zu dürfen, zählt dazu. Ich hatte durch das Magazin von so viel großartiger Undergroundmusik gehört. Eswarlange Zeit mieine erste Quelle, und fürmich ging ein großer Wunsch in Erfüllung, den Gründer derZeitschrift kennen zu lernen und mit so vielen erstaunlichen Acts beim letzten Festival zu spielen.
Was sind deiner Meinung nach die größten Unterschiede, wenn man die frühen Platten mit den neueren vergleicht? Denkst du, dass sich deine Ideen und deine Musik sehr verändert haben?
Wie gesagt gibt es immer und wird es immer verbindende Themen in all meiner Musik geben, aber ich glaube, in letzter Zeit bin ich mehr daran interessiert, traditionellere Musik zu schreiben und aufzunehmen.
In den frühen Tagen war ich ziemlich besessen davon, herausfordernde, seltsame, aber hoffentlich schöne und bewegende Folkmusik zu machen. Musik, die Menschen herausfordert. In jüngerer Zeit bin ich, glaube ich, vor allem daran interessiert, traditionelleren, schönen Folk zu spielen, Musik, die den Leuten hoffentlich ein gutes Gefühl vermittelt. Ich fand immer, wenn ich mir Sachen wie Nic Jones, Anne Briggs usw. anhörte, gab mir das dieses Kribbeln im Rücken, das fast wie eine warme Decke über der Psyche ist.
Seien wir ehrlich, die Welt ist im Moment schon herausfordernd genug, mir geht es vor allem darum, dass sich die Leute getröstet und glücklich fühlen, während sie zuhören.
Daher der Verzicht auf den Trappist-Nickname und das Solo mit meinem Trappist-Partner Anthony Cornish unter meinem bürgerlichen Namen (Adam Geoffrey Cole).
In “Seaside Ghost Tales” dreht sich viel um Verlusterfahrungen und den Abschied von Liebgewonnenem. Waren dies Dinge, die du unbedingt noch ausdrücken wolltest, bevor du das Trappistkapitel zum Abschluss bringst?
“Seaside Ghost Tales” war der Katalysator für den Abschluss des Projekts.
Als ich das Album schrieb und aufnahm, machte ich viele persönliche Veränderungen durch und suchte einen Psychologen auf, der mir helfen sollte, mit einigen vergangenen Traumata aus meiner Kindheit umzugehen, die ich nie ganz gelöst hatte. Das Album befasst sich vollständig mit diesem Prozess.
Nachdem ich das Album fertig gestellt hatte, wurde mir klar, dass es das letzte Album sein musste, das ich unter dem Namen Trappist aufnehme. Es fühlte sich fast wie eine Art Exorzismus an und wie ein wirkliches Auspacken meines vergangenen Lebens und eine Art Ende.
Während dieses Prozesses habe ich gelernt, vielen Menschen aus meiner Kindheit zu verzeihen, und ich habe viel darüber gelernt, wie ich bestimmte Dinge verarbeite und warum ich in bestimmten Situationen und Szenarien so handle, wie ich es tue. Ich habe auch begriffen, wie tief dies alles mit meiner Kindheit verbunden war, als ich in einer Kleinstadt mit einem liebevollen, aber kontrollierenden, temperamentvollen und manchmal aggressiven Vater aufwuchs.
Mit diesem Album fühlt es sich wirklich an wie das Ende einer Ära und der Beginn einer neuen.
Ungefähr innerhalb des letzten Jahres habe ich mich auch vom Gnostizismus gelöst und bin zu einer traditionelleren Form des Glaubens zurückgekehrt. Obwohl ich durch mein Studium der Gnostik so viel gelernt habe, verlor ich die wirkliche persönliche Verbindung mit Christus und dem Göttlichen, und ich habe gelernt, dass ein traditionellerer, orthodoxer Ansatz für mich mehr Früchte zu tragen scheint.
Ich würde jedoch nie etwas daran ändern, denn während des gesamten Prozesses der Abkehr vom Katholizismus und der Hinwendung zu esoterischeren Ansätzen habe ich ein gesünderes und fundierteres Verständnis der verborgenen und enthüllten Geheimnisse der Spiritualität und des Kosmos erlangt. Es ist hoffentlich an der Zeit, das, was gepredigt wird, auf eine praktischere Art und Weise umzusetzen.
Das Album ist dann in jedem Fall sehr persönlich ausgefallen…
Auf jeden Fall. Alle Geschichten und Charaktere auf dem Album basieren auf persönlichen Erfahrungen und Menschen, die ich kenne oder gekannt habe.
Geistergeschichten einer Zeit und eines Ortes, alles Dinge, die mir oder meinen Freunden passierten, als ich in meiner Heimatstadt Kiama aufwuchs.
“Seaside Ghost Tales” ist ein ziemlich langes Album, das aber an keiner Stelle langatmig wirkt. An welchem Punkt des Schreib- und Aufnahmeprozesses wurde klar, dass es 16 Lieder umfassen würde?
Es ist sehr stark in 2 Teile gegliedert.
Teil eins wurde in meiner Heimatstadt mit meinem besten Freund aus meiner Kindheit, Stephen Holmes, kurz vor COVID aufgenommen.
Der zweite Teil wurde mit meinem TA-Musikpartner Anthony Cornish hier in Melbourne während der ersten COVID-Sperre aufgenommen.
Ursprünglich sollte es ein Einzelalbum werden, aber die Songs kamen immer wieder, und sie alle waren miteinander verbundene Geistergeschichten aus meiner Kindheit in Kiama, das an der Südküste von New South Wales in Australien liegt. Ich hätte es wirklich vorgezogen, kein Doppelalbum zu machen, aber es stellte sich heraus, dass ich es tun musste, da ich keinen der 16 Titel ausschließen konnte. Ich habe wirklich versucht, es auf ein Album zu reduzieren, aber es lief einfach nicht so, wie es nötig gewesen wäre.
Wie sollte man sich an Trappist Afterland erinnern?
Hoffentlich als eine hart arbeitende Band, die versuchte, aufrichtige und herausfordernde Folkmusik zu schreiben. Wir haben uns nie um Trends gekümmert und immer genau das getan, was uns in der jeweiligen Zeit inspiriert hat. Es ist auch einfach nur ein Tagebuch über meine persönliche und spirituelle Entwicklung als etwas schüchterner, leicht besessener Mensch
Würdest du “Seaside Ghost Tales” als eine Art Zusammenfassung oder Resümee betrachten?
Ohne jeden Zweifel.
Es fühlte sich an, als sei es das letzte Kapitel in der musikalischen Trappist Afterland-Erzählung.
Wie ist die Situation in Australien heute nach den Buschbränden und während der immer noch andauernden Pandemie? Ich erinnere mich, dass du schon mal ans Wegziehen dachtest…
Die Situation in Melbourne ist im Moment besser. Während der 2. Welle verbrachten wir 18 Wochen in einem ziemlich engen Lockdown, aber jetzt scheint es, als ob wir wieder obenauf sind. Seit 6 Tagen keine Fälle. Mit gedrückten Daumen geht es auf dem gleichen Weg weiter. Was die Buschfeuer betrifft, so können sie sicher nicht so schlimm sein wie der Feuersturm im letzten Jahr. Allerdings ist es hier noch nicht zu heiß, im Dezember, wenn die Hitzewellen zuschlagen, werden wir es sehen.
Ich würde aber gerne eines Tages ins Ausland nach Europa oder Großbritannien ziehen, wenn dieses Covid-Gemetzel nachgelassen hat.
Heutzutage scheint es unvermeidlich zu fragen, inwieweit die Corona-Pandemie dich persönlich und kreativ beeinflusst hat.
Ich hatte viel Zeit zu schreiben, das ist sicher.
Das ganze neue Soloalbum “Fallowing” (dt. “Brachliegend”) habe ich während des ersten und zweiten Lockdowns geschrieben. Obwohl das Album nicht unbedingt von der Pandemie handelt, war es unmöglich, dass es davon nicht beeinflusst werden würde, und der Titel des Albums drückt das ganz offensichtlich aus.
Ist die Live-Musik-Szene in Australien wesentlich anders als z.B. in Europa?
Sehr stark sogar. Um ganz ehrlich zu sein, fühle ich mich in meinem eigenen Land ein wenig entfremdet. Nicht viele Leute spielen die Art von Musik, wie wir sie spielen, daher ist es manchmal schwierig, Shows zusammenzustellen. Ich habe festgestellt, dass das Publikum in Großbritannien, in Europa und in den Staaten sehr viel empfänglicher ist. Wir verkaufen auch den Großteil unserer Veröffentlichungen im Ausland und nicht hier in Oz. Ich liebe Australien, aber es ist wohl nicht sehr wahrscheinlich, dass meine Frau und meine Tochter mit mir nach Übersee ziehen werden.
Zwischen dem und der Pandemie stelle ich mir also vor, dass ich zumindest in naher Zukunft in Australien sein werde, und das ist in Ordnung.
Bei den Aufführungen in Berlin haben einige Musiker von Constantine bei Trappist Afterland mit auf der Bühne gestanden, und ich denke, du bist ohnehin ein leidenschaftlicher Kollaborateur. Wie wichtig sind Zusammenarbeiten für dich als Musiker und was macht einen guten Kollaborateur oder Bandkollegen aus?
Ich hatte eine wunderbare Zeit mit Constantine und seiner Band auf dieser Tournee, obwohl es ein unglaublich hektischer Zeitplan war, deshalb waren alle völlig erschöft, als wir in den Niederlanden ankamen. Die Musik von Constantine ist fabelhaft, er ist ein sehr begabter Songschreiber und Arrangeur.
Im Jahr 2020 hatte ich das Glück, mit Grey Malkin an einem Album zu arbeiten, und wir stehen kurz vor der Veröffentlichung des Nachfolgealbums. Ich habe das Gefühl, dass Grey und ich echte Seelenverwandte sind, weswegen ich die Zusammenarbeit mit ihm sehr genossen habe. Ich kann mir vorstellen, dass dies ein fortlaufendes Projekt mit ihm sein wird.
Ich habe auch eine Single mit einer meiner Lieblingsfolksängerinnen gemacht – Kathleen Yearwood aus Kanada. Es hat wirklich Spaß gemacht, ihre erstaunlich schöne Stimme zusammen mit der Musik von Trappist zu hören. Sie ist auch eine wundervolle Seele.
Bei der Frage nach guter Zusammenarbeit komme ich an meinem langjährigen Trappist-Partner Anthony Cornish nicht vorbei. Wir arbeiten jetzt seit über zwei Jahrzehnten zusammen, und es macht sehr viel Spaß und es ist einfach, mit ihm Musik zu machen. Wenn man so lange mit jemandem zusammenarbeitet, ist es fast so, als könne man bei der Arbeit im Studio die Gedanken des anderen lesen. Er ist einer meiner besten Freunde, und ich kann mir nicht vorstellen, nicht mit ihm zu arbeiten.
Bei unserem vorigen Interview erwähntest du eine geplante Split-Veröffentlichung (ein Tape) mit Stone Breath. Wird das noch realisiert werden?
Ich bezweifle leider, dass es dazu kommt, ich habe schon eine Weile nichts von Timothy gehört, aber ich wäre immer offen dafür. Ich verehre Stone Breath, und ihre Musik hat großen Einfluss auf unsere Musik gehabt.
Gibt es noch andere Künstler (musikalische, visuelle usw.), mit denen du gerne zusammenarbeiten würdest?
Ich würde gerne irgendwann einmal etwas mit David Tibet machen, niemand schreibt meiner Meinung nach erstaunlichere und eindrucksvollere Musik als er. Vielleicht eines Tages, aber er ist ein vielbeschäftigter Mann. Es wäre auch cool, etwas mit Alasdair Roberts zu machen, aber ich habe ihn nur einmal ganz kurz getroffen, aber man kann nur hoffen.
Wir haben Pläne, 2021 eine Split-Veröffentlichung mit Walker Phillips (San Franciscos bestem neuen Acid-Folk-Troubador) zu machen, und ich möchte hoffentlich auch ein oder zwei Lieder mit meinem guten Freund Jon Chinn machen.
Apropos Jon Chinn, sein neues Album “Golitha” erscheint demnächst über das Label Trace, es ist hervorragend.
Ich bin super aufgeregt, und ich kann kaum erwarten, es in voller Länge auf Vinyl zu hören.
Was sind heutzutage deine Lieblingsplatten (Folk oder andere)?
Also viele – viele traditionelle Sachen und Künstler aus dem Themen- und Trailer-Label habe ich in letzter Zeit regelmäßig gehört. Viel zu viele, um sie alle zu erwähnen – ich habe die letzten Veröffentlichungen von Alula Downs sehr genossen. Sie sind ein großartiges Duo.
Ich frage mich, wie stark der Einfluss deines Landes, seiner Landschaft und Kultur(en) auf deine Musik ist. Es mag ein Klischee sein, aber viele Bilder, die ich von Australien gesehen habe, erinnern an etwas Altes, Prähistorisches, das ich automatisch mit der irgendwie mythologischen Atmosphäre deiner Musik verbinde. Kannst du mit dieser Assoziation etwas anfangen?
Die Landschaft, insbesondere die australische Umgebung, hat meine gesamte Arbeit immer massiv beeinflusst. Schon als ich in meiner Jugend anfing, Lieder zu schreiben, war das für mich enorm wichtig.
Australien hat so viele verschiedene Arten von Orten zum Erkunden – in den zerklüfteten Küstenlinien, dem Regenwald, den Wüsten und Ebenen gibt es eine Fülle von Formen und Gerüchen, von denen man beim Komponieren beeinflusst werden kann.
Wir wollen nicht allzu neugierig sein, aber denkst du, dass etwas von der typischen Trappist-Atmosphäre auch bei den kommenden Arbeiten noch erkennbar sein wird?
Zweifellos.
Die neuen Werke (wenn auch etwas zurückgenommener) werden thematisch und vom Sound her noch sehr nah an Trappist sein. Es gibt immer noch nur Anthony und mich, also wäre es schwer, sich dem zu entziehen. Aber obwohl es ähnlich ist, hoffe ich, dass es einen frischen Klang haben und irgendwie eine positivere und beruhigendere Atmosphäre einfangen wird.
Es werden immer noch viele verschiedene Instrumente verwendet werden, und die Themen werden sich immer noch stark mit Spiritualität und der Suche nach Verbindung und allen möglichen gotterbärmlichen Texten befassen
Aber es ist schön, ein Kapitel zu beenden und ein neues anzufangen. 2020 war ein sehr fruchtbares, aber auch ein sehr hartes Jahr, also auf den Neuanfang!
(Interview: M.G. & U.S., Übersetzung: U.S. & N. Seckel)
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