Die deutsche Post Punk-Band Die Zucht bringt über 35 jahre nach ihrer Gründung ihr erstes Studioalbum heraus. “Heimatlied” enthält elf Songs, die bereits Mitte der 80er zum Live-Repertoire des in Leipzig gegründeten Quartetts gehörten, aus dem schon bald Die Art hervorgehen sollte. Beeinflusst durch englische Band wie Joy Division, The Stranglers und The Cure verströmen die Stücke eine Aura zwischen rebellischem Aufbegehren und einer tiefmelancholischen Tristesse, die das Album auch Jahrzehnte später zu einer eher herausfordernden Angelegenheit machen. Die Zucht, deren doppeldeutiger Bandname auf die biologi(sti)sche wie auf die pädagogische Bedeutung des Wortes Bezug nimmt, gerieten schnell mit den Behörden des damaligen Regimes in Konflikt, ihre Bewerbung für die sogenannte Spielerlaubnis für “legale” Bands wurde zurückgewiesen.
Begründet wurde dies sogar mit der Wahl des Namens, der sich darüber hinaus im Song “Zucht und Ordnung” wiederfindet. Diese Symbolik lebte in Die Art, mit denen die vier Musiker Undergroundgeschichte schreiben sollten, auf subtile Weise weiter, einzelne Songs wie “Chrome” fanden sich im neuen, von zunächst stärker englischsprachigen Texten geprägten Repertoire wieder. Die aktuellen Versionen der Songs wurden Anfang des Jahres neu eingespielt, nachdem im vorigen Jahr einige Konzerte stattfanden. Das Album erscheint als LP und CD bei Major Label.