Der in der Schweitz geborene Cellist, Komponist und Künstler in vielen Medien und Techniken Walter Smetak avancierte nach seinem Umzug nach Brasilien zu einer der führenden Persönlichkeiten der Avantgarde-Szene der Provinz Bahia. Neben seinen zahlreichen Workshops für experimentelle Musik an der Universität von Salvador haben auch seine eigenen musikalischen Arbeiten auf der Basis grafischer Notation stark gewirkt.
Einem überregionalen Publikum zugänglich wurde seine Musik zuerst durch sein Debütalbum “Smetak”, das 1874 auf LP bei Phillips erschien – freie Improvisation, Mikrotonalität, afro-brasilianische Ritualmusik und die Gedankengebäude der Theosophie prägten den Sound der Platte ebenso mit wie eine Vielzahl von z.T. selbstgebauten, auch als skulpturen funktionierenden Instrumenten aus PVZ-Röhren, Kürbisen und anderem Material, die in der Folge in einigen Ausstellungen zu sehen waren.
Zahlreiche Musiker waren an “Smetak” beteiligt, am stärksten involviert waren vielleicht Caetano Veloso und Robert Santana, die mit Unterstützung von Gilberto Gil auch die Produktion übernahmen. Das Ergebnis war ein alle gängigen Stilkonventionen durchkreizendes, zudem sehr wehselseitiges und somit an vielen Stellen ungreifbares Werk, das traditionelle und (spät-)moderne, westliche und orientalische, eingängige und sperrige Momente bereithält, die sich aber auch alle wieder als Fata Morgana entpuppen könnten.
In Zusammenarbeit mit Pro Helvitia bringt das peruanische Label Buh Records eine auf 500 LPs limitierte, remasterte Neuauflage des Albums heraus, die ein Booklet mit Fotos, Liner Notes von Caetano Veloso sowie eine Liste der verwendeten Instrumente beinhaltet.