GOVERNMENT ALPHA: Drizzy Equinox

Mit dem Tape “Drizzy Equinox” erschien vor wenigen Monaten kein neues Material des japanischen Noise-Veteranen Government Alpha, denn die drei Tracks entstanden bereits im Jahr 2007, als das amerikanische Abhorrent A.D.-Label gerade neu gegründet wurde. Aus mir nicht bekannten Gründen stellte das Haus jedoch kurz darauf seine Aktivitäten wieder ein bis zur Neugründung knapp zehn Jahre später. Dass die EP jetzt doch noch das Licht der Welt erblickt hat, ist eine gute Sache.

Wie so oft bei Yasutoshi Yoshidas Arbeiten beginnt die erste Seite gleich mit einem Knall und stürzt die Hörer wie beim reißerischen Start eines Filmklassikers ins Zentrum des Geschehens. Jaulendes Feedback im Akkord mit soghaftem, manchmal leicht verwaschenem Rauschen und der eine oder andere Donner dominieren dieses Geschehen, und hin und wieder meint man leichte Taktung und untergründige Schreie zu hören, doch wahrscheinlich spielen einem die Obertöne da einen Streich. Nach dem Opener “Steam” folgt auf gleicher Seite das klanglich rauere, körnigere “Truffle”, dessen hektisches Alarmgedudel und v.a. die fiepsenden Hochtöner noch um einiges fordernder ist, kleine Brüche wirken jedem Realitätseffekt entgegen..

“Come to Naught” erstreckt sich über knapp zehn Minuten über die zweite Tape-Seite und enthält im Grunde alles, was Government Alpha ausmacht: ein knarriger Untergrund aus verzerrtem Noise, durchbohrt von migräneartigen Strahlen, garniert mit hohem Gejaule und beendet von einem von einem sang und klanglosen Schluss – Stecker raus! Wie immer gut und wohl auch als Tape noch zu ergattern. (J.G.)

Label: Abhorrent A.D.