Ende des Monats erscheint auf Discrepant eine 3-Tape-Box namens “Stories of the Dotted Indian Whale”, auf der Giovanni Lami, Label-Chef Hannibal Chew III aka Gonçalo F Cardoso und der argentinische “Noise prankster” Bardo Todol ein beliebtes Thema umsetzen: Die Reise in ein imaginäres Indien. Imaginär ist daran im Unterschied zu “Indian Summer” der legendären Paradisiers nur die primär aus Field Recordings zusammengeschusterte, über weite Strecken hörspielartige Geschichte, denn das Soundmaterial als solches wurde bei realen Reisen der jeweiligen Künstler auf den Subkontinent gesamplet.
Lamis “Soap Wolf”-Tracks basiert auf Straßen-und anderen Sounds, die auf Reisen quer durch’s Land aufgenommen wurden. Cardosos Aufnahmen, die in die ambienteren, traditionell betrachtet “musikalischeren” Strukturen von “La Ballena Punteada” transformiert wurden, wurden in meist ländlichen Gegenden im Zentrum des Landes gesammelt. Die beiden Teile von “Mi Suenos Son Ballenas con Puntos Rojos en la Frente”, mit denen Bardo Todol wieder den Bogen zu einer Mixtur aus Musique Concrete und Dokuplay schlägt, basiert auf nachträglich manipulierten Aufnahmen, die der Filmkomponist Pablo Pico vor Jahren an verschiedenen Orten in Nepal und Indien gemacht hatte.