Unter dem vermutlich an Deleuze und Guattari angelehnten Bandnamen Rizomagic bringen die beiden Kolumbianer Diego Manrique und Edgar Marun Ende November ihr erstes gemeinsames Album heraus. “Voltaje Raizal” steht ganz im Zeichen einer futuristisch eingefärbten Exotica, die in der Psychedelic-Szene Bogotas ihr perfektes Substrat vorfindet und angesichts der bisherigen Aktivitäten der beiden Rizomagiker nicht wundert. Während Manrique mit dem Niño Pueblo-Orchester, eine avantgardistische Form der Cumbria spielt, lebte Marun bisher u.a. seine Vorliebe für Afrobeat beim Ensemble Dorado Kandua aus, dessen Direktor er ist.
Die launige, von schrägem Humor nie ganz freie Musik, die die beiden als “Tropical Futurismo” bezeichnen, spießt sich aus vielfachen Inspirationsquellen. Afro-Karibische Musiktraditionen treffen auf Gesangstechniken des kolumbianischen Embera-Volkes und Einfüsse er Bambera aus Mali. Doch auch zeitgenössische elektrinische Tanzmusik und die subkulturellen Stile Bogotas spielen eine Rolle. Zu letztere zählen auch die beiden Studiomänner Eblis Alvarez (Meridian Brothers, Pirañas, Chupame el Dedo) und Camilo Manchego, die dem Album den finalen Feinschliff verpasst haben. Es erscheint als LP und gigital beim italienischen Disasters By Choice-Label.