Ende März steht eine Neuauflage des Goldfrapp-Debüts “Felt Mountain” u.a. auf 140 Gramm schwerem, dem Namen entsprechend goldfarbenem Vinyl in den Regalen. Das 2000 auf CD erschienene Album der Band um Alison Goldfrapp war seinerzeit fast so etwas wie eine Konsensplatte für ein äußerst heterogenes Publikum. Das lag, neben der Unbekanntheit dieses damals weithin unbeschriebenen Blattes, sicher auch am Stil der Musik, dessen Ungreifbarkeit sich einer Vielzahl von Einflüssen verdankte.
Elektronischer Pop, der das Erbe der gerade etwas müde gewordenen Bristol-Szene in sich trug, traf auf filmische Soundscape-Elemente und die Verhuschtheit eines artifiziellen Folk, und Vergleiche mit Portishead, die einen James Bond-Song der 60er covern, waren damals keine Seltenheit. In den Jahren danach wurde die Musik des Duos poppiger, tanzbarer und gab so – ganz ähnlich zahlreichen Folksängerinnen der Nullerjahre – ihren verwunschenen Charakter weitgehend auf. Eine Ausnahme war in der Hinsicht das 2013 erschienene “Tales of Us” mit seiner folkig angehauchten Kammermusik.
Knapp 22 Jahre nach der Erstveröffentlichung und sieben Jahre nach der letzten Wiederveröffentlichung könnte “Felt Mountain” gerade jüngeren Fans also eine immer noch weniger bekannte Facette der Band näher bringen. Das Album, dem Liner Notes zur Entstehungsgeschichte des Albums beiliegen, erscheint in den gängigen Formaten erneut bei Mute Records.