Im September steht die neue LP der britischen High Vis in den Regalen. “Blending”, dessen Opener bereits seit April zu hören ist, verrückt den Stil der dem Post Hardcore erwachsenen Band ein ganzes Stück weg vom latent Goth-inspirierten Post Punk des vor drei Jahren erschienenen Debütalbums “No Sense, No Feeling” und verlässt auch die eher von frieffigen Synthies geprägten Seitenpfade der kurz darauf entstandenen EP “Society Exists” hin zu einem verwaschenen Sound mit Anleihen an Bands wie Fugazi, Ride oder Echo and the Bunnymen.
In ihrem gesellschaftskritischen Impetus, der sich in recht klaren Texten über Klassenunterschiede und die Herausforderungen des Alltags im britischen Arbeitermillieu äußert, sind sie noch forcierter als zuvor, auch wenn an Luxusproblemen unserer Zeit orientierte böse Zungen diesen Zug als aus der Zeit gefallen betrachten mögen – eine Borniertheit, der man nicht beipflichten muss, gleichwohl eine gewisse Nostalgie für die 80er nicht zu leugnen ist. “Blending” erscheint in den gängigen Formaten inklusive einer Reihe verschiedenfarbiger Vinyl-Editionen und kann bei Dais Records vorbestellt werden.