Alienationist, der auch unter dem Kürzel Kl.ne auftretende Berliner Musiker und Autor, bringt in einigen Tagen sein digitales Langspieldebüt heraus. “Don’t Worry, You Can Always Be Reborn As a Screenshot”, das wie eine psychoakustische Lesung mit mal subtil, mal radikal verfremdeten Vocals anmutet und musikalisch eine hintergründig-ambiente Klangkunst mit gelegentlichen Exkursen ins unwegsame Land gebrochener Rhythmen durchbricht, lotet in verschiedener Hinsicht eines der wichtigen Themen des Künstlers aus, nämlich die Wahrnehmung des Gewöhnlichen, Alltäglichen, das er als Kompromiss zwischen Fiktion und Realität auffasst.
Zum Gewöhnlichen sagt er: “At night, when it sleeps, life smuggles new tales under its bed. In the morning, it always feels a bit woozy and blames it on the weather. Wondering how quickly time passes, or how this or that politician could be elected”. Das Album versteht er als Resultat verschiedener psychogeografischer Reisen – “through cities, forests, malls, and data highways on which loose dots of ordinariness lying around were connected and put into dialogue with bass-heavy club music, sardonic poetry, queer theory, sonic fiction, and field recordings”. Die acht Tracks sind von einer Dialektik durchdrungene Geschichten, viele ihrer Themen und Motive kreisen um Gefühle der Verlorenheit: “self-doubt, loneliness, reality dysphoria, and precarity”.
All dem zum Trotz geht es Alienationist nicht um einen Ausdruck von Resignation: “Yet, they evoke a space of radical autonomy that celebrates rather than lament alienation as a default condition of life”. Das Album ist über die Bandcamp-Seite des Künstlers erhältlich und enthält neben den Tracks ein Poster zum Ausdrucken und ein PDF mit Texten, in dem neben den vertonten Texten weitere Lyrik enthalten ist.