In den nächsten Tagen erscheint über Thanatosis ein neues Album, das der Perkussionist und Komponist Henrik Olsson vor drei Jahren komponierte und mit einem Quartett (Anna Lindal an der Violine, Elsbeth Bergh an der Bratsche, Patrik Wingård an der Bassklarinette, er selbst spielt Harmonium) in einer improvisierten Session aufnahm. “Flyktighetens Psykologi” – der Titel bedeutet Psychologie des Flüchtigen oder sinngemäß Vergänglichen – wurde ursprünglich für ein Projekt der Künstlerin Catharina Göransson konzipiert, das auf Fragmenten von Gesangbuchseiten basierte, die während der Restauration einer Kirche aus dem 12. Jahrhundert in der schwedischen Gemeinde Tanum gefunden wurden. Der Beitrag von Olsson und seinem Ensemble greift auf die Tradition kirchlicher Hymnen zurück, unterzieht das Ausgangsmaterial dabei aber verschiedener Transformationen: “With an unsentimental but respectful approach to the sacred original Henrik Olsson developed four method-based compositions through the reuse of traditional hymns. Musical strategies that compost rather than compose, that erase rather than add. Based on themes such as recollection, memory, suppression and forgetting the project highlights on how cultural traditions will sustain only through constant transformation. The work is also a reflection on concepts of polarity such as spirituality/secularity, tradition/modernity and permanence/transience”. Olsson betont besonders den improvisierenden Charakter des Zurückgreifens auf und Transformierens von alten musikalischen Vorgaben: ”For me, improvising is remembering and forgetting at the same time. These resounding reminiscences on the theme of the psychology of volatility aims to pinpoint the inherent paradox of improvisation; only the changeable shall remain”. Das Album erscheint zum Download und ist über Bandcamp erhältlich.
Foto: Karina Gytre