Anfang Mai erscheint die neue LP des italienischen Klangkünstlers Renato Fiorito, der 2017 mit “Sacro Sangue” sein Tape-Debüt feierte und vor anderthalb Jahren auf “Thin Reactions” seinen in den Worten des Labels “singular mix between ambient music and post clubbing scenarios” mit dem stimmungsvollen und bisweilen leicht orientalisch anmutenden Saxophonspiel von Antonio Raia zusammenbrachte. “Lustra”, auf dem Raia (ebenso wie die Folkband Suonno D’Ajere) erneut ein kurzes Gastspiel gibt, ist eine Hommage an Fioritos Stadt Neapel in zum Teil entrückt-elektrifizierten Klangwelten, bei denen typische Klänge der Umgebung zu einem der Fundamente des Materials transformiert wurden. Der Titel basiert auf einem in der regionalen Tradition gebräuchlichen Adjektiv, das so viel wie “illuminiert” bedeutet und hier auf das Licht der
Stadt referiert, in den Worten des Künstlers “a light that has in itself the ability to expand over the city, changing its face, and to influence those who live there”. Von Seiten des Labels heißt es “Conducting sort of an anthropological participant observation, Fiorito combines the very elements that he feels are the core of the city and rework them in an extremely creative way, transforming Lustra in a personal symphony, a tribute to what makes the background of ever-present sounds of the city, conscious or unconscious soundtrack for its residents”. Das Album erscheint mit Bildmaterial von Tommaso Vitiello bei Non Sempre Nuoce und ist auch digital erhältlich. Nach der beim Le Guess Who?! Festival 2022 uraufgeführten Installation “Straight / Wandering” leitet es ein neues Kapitel in Fioritos Karriere ein.