Am Samstag, den 6. Mai ist die libanesische Klang- und Puppenkünstlerin Yara Asmar während des Vogelklang-Soundcamps zu sehen, das der Verein Global Forest auf dem Gelände des Zeltlagerplatz Stöcklewald zwischen Furtwangen, St.Georgen und Triberg im Schwarzwald veranstaltet. Laut Veranstalter erkundet der Event “im kreativen Austausch das Verhalten und den Lebensraum unserer gefiederten Freunde. Mit Installationen, Darbietungen und Workshops für Groß und Klein wollen wir die Gelegenheit bieten, dieses vielseitige Thema gemeinsam zu entdecken”. Yara Asmar, die neben anderen Acts wie Tintin Patrone zu den beitragenden Künstlerinnen zählt, ist unseren Lesern nicht nur durch
ihr Tape-Debüt auf Hive Mind, sondern auch durch ihr Mitwirken an dem Album von Mayssa Jallad und der Kollaboration mit Elyse Tabet und Pascal Semerdjian bekannt. Am Vogelklang-Soundcamp nimmt sie mit gleich drei Arbeiten teil. Da wäre zum einen die semi-interaktive Performance “Sonatina for 19 Music Boxes”, bei der Akkordeon, Metallophone und Elektronik zum Einsatz kommen. Ebenfalls Teil der Aufführung sind insgesamt neunzehn Spieldosen, die von Besuchern als Auftakt für ihre Performance mitgespielt werden können. Eine weitere Arbeit, die auf dem Festival zu erleben ist, ist die eng mit dem Rahmen der Veranstaltung verknüpfte Klanginstallation “The Cut-Throat Finch Preludes”, bei der Asmar auf eine künstlerische Arbeit ihres Großvaters Bezug nimmt. Dazu heißt es im Programmtext: “Yaras Großvater hat vor dem Beginn des libanesischen Bürgerkriegs einige Ersparnisse zusammengetragen, um sich einen 4-Spur-Rekorder zu kaufen. Mit diesem hat er verschiedene Vogelstimmen auf Band aufgezeichnet. Als der Krieg begann, hatte er bereits fast 600 Vögel aufgenommen, und auf seinem Dachboden lagerte er stundenlange Aufnahmen von Vogelstimmen. Einer seiner Lieblingsvögel, den er aufnahm, hieß المذبوح (der Kehlkopffink), was wörtlich übersetzt “der Geschlachtete” bedeutet.
Als der Krieg begann, starben die Vögel, vor allem wegen der lauten Geräusche. “The cut-throat finch preludes” ist eine sich langsam zersetzende Bandschleifeninstallation von im Schwarzwald aufgenommenen Vogelstimmen”. In der als Projektion zu erlebende Installation “The Black Forest Journals” schließlich dokumentiert die Künstlerin eine in der erweiterten Umgebung geschaffene Installation, bei der sie an meist versteckten Orten des Waldes Skulpturen wie Fohrenwichtel, hölzerne Riesen und mechanische Vögel versteckt hat. “Diese Installation”, so heißt es, “ist ein kleines Universum in einem Raum und zeigt diese Kreaturen und Tagebuchauszüge, welche die zufälligen Begegnungen mit ihnen dokumentieren”.
Samstag, 06.05.2023
Beginn 22 Uhr
Zeltlagerplatz Stöcklewald
Stöcklewaldweg 2
78120 Furtwangen
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