Im Rahmen einer kleinen Europatour tritt William Basinski am 12. Juni in der Berliner Volksbühne auf und präsentiert eine seiner seit vergangenen Herbst an verschiedenen Orten aufgeführten Shows unter dem Titel The Last Symphony. “William Basinski ist ein klassisch ausgebildeter Musiker und Komponist, der seit über 30 Jahren mit experimentellen Medien arbeitet”, heißt es im Programtext. “Mit verschiedenen Technologien und analogen Tonbandschleifen erforscht er in seinen eindringlichen und melancholischen Klanglandschaften die zeitliche Natur des Lebens”. Auf unseren Seiten hieß es, “dass die Arbeiten des Wahlkaliforniers (auch immer) Reflexionen über das Vergehen der Zeit waren”, ferner: „Seine Alben sind in ihrer oft zyklischen Struktur vielleicht auch Versuche die Zeit anzuhalten, selbst wenn das natürlich nicht gelingen kann. Versuch und Scheitern sind im Titel seiner wohl berühmtesten Werkreihe vereint: ‘disintegration loops’“. Basinski hat in der Vergangenheit mit zahlreichen Größen zeitgenössischer und populärer Musik zusammengearbeitet, so u.a. mit Anohni (ehemals Antony Hegarty), an dessen erstem Album mit den Johnson er als Teil der Band mitwirkte. Später trafen sie erneut zusammen auf einem Album von Current 93 sowie beim Musikdrama The Life and Death of Marina Abramovic von Robert Wilson. Ebenfalls eine zentrale Rolle in seinem Schaffen spielt die langjährige Zusammenarbeit mit dem Künstler James Elaine, bei der Bild und Film eine Rolle spielen. Im vorigen Jahr erschien eine Kollaboration mit Janek Schaefer. Vor einigen Wochen erschien mit “The Clocktower At The Beach” ein Album mit Archivaufnahmen aus den späten 70ern. Ebenfalls an dem Abend zu sehen ist CEM, ein Projekt des interdisziplinären Künstlers Cem Duran. Im Programmtext heißt es: “Mit einem besonderen Hang zu introspektiven Reisen erkunden seine Produktionen klangliche Landschaften und schaffen Felder halluzinatorischer Welten. Sein Universum entlegener Klangsphären verkündet Erfahrung in der Dichotomie zwischen Licht und Schatten, mit Anklängen an sakralisierte Gesänge und Instrumente, die teilweise an den Sufi-Hintergrund seiner Familie erinnern. Cems geo-diverses kulturelles Territorium verliert seinen eigenen Standort als eine Fata Morgana, die neue Orte vorschlägt, die danach streben, die Kraft der inneren Monologe und ihre Ausdehnung zu akzentuieren und eine Welt zu eröffnen, die reich an manipulierter akustischer Atmosphäre ist”. Bei seiner Aufführung treten maschinelle Sounds, klassische Instrumente und Field Recordings in einen erzählerischen Dialog.
Foto courtesy of William Basisnki
Montag, 12.06.2023
Beginn 20 Uhr
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Linienstraße 227
10178 Berlin