Das in Turin ansässige Sound- und Transmedia-Kollektiv Spime.Im um die Musiker Davide Tomat, Gabriele Ottino, Matteo Marson und Marco Casolati bringt am 8. September und somit über drei Jahren nach “Zero” ein lange erwartetes neues Album heraus. Die acht elektronischen, zwischen verschiedenen Clubgenres oszillierenden Tracks auf “Grey Line” loten zahlreiche Facetten der zeitgenössischen Wirklichkeitserfahrung aus, die den einzelnen mit vielfältigen Anbiguitäten konfrontiert und aufgrund ihrer Vielgestaltigkeit immer wieder vor schwierige Entscheidungen stellt. Dabei werden dem Titel entsprechend besonders die Grauzonen der Erfahrungswelt hervorgehoben. Der in den Kompositionen auf abstrahierte Weise erfahrbar gemachte Themenkomplex zeigt sich besonders deutlich in den beiden Gastauftritten des Albums, bei denen das Kollektiv diesmal – in der Vergangenheit waren es die Cellistin Julia Kent und der Pianist Lubomyr Melnyk – von der Vokalistin Stina Fors und dem Producer Lorem beehrt wird. Während Fors mit ihrem eindringlichen Gesang eine menschliche Komponent in das bereits als Single erschienene Stück “Crystal” einbringt, dabei aber wie eine künstliche Stimme klingt, arbeitet Lorem mit künstlerischer Intelligenz und generiert einen Hip-Hop-Screamo-Gesang, womit beide durch ihre jeweilige Grenzverwischung zwischen menschlichen und artifiziellen Äußerungen eine der Grauzonen unserer Zeit illustrieren.
Zu all diesen Dingen sagen Spime.Im “Just as we are entangled in this systematic chaos, by refining our perception and exploring the subtle gradations that make up the grey, we may begin to understand the intricate variations of reality”. “Grey Line” erscheint als digitales Album bei -OUS, der Track “Heliotrope”, ein zwischen melodischem Wohlklang und heftigem Hämmern changierender Track voll unerwarteter Wendungen, ist bereits erhältlich.