In den nächsten Tagen erscheint in verschiedenen Editionen der länger vergriffene Klassiker des obskuren britischen “Musikers” John Came über Mute und [Pias]. “Rhythmicon” erschien im Jahr 1995 und beeindruckte seinerzeitdurch seinen progressiven Einsatz von Computersoftware und Synthesizer-Technologie und avancierte schnell zu einem Meilenstein experimenteller Elektronik. Die Person oder Personen hinter dem Pseudonym wurde(n) damals bewusst geheimgehalten, was zu zahlreichen Spekulationen führte, die sich meist um Personen aus dem Dunstkreis des Labels drehten – u.a. wurden Alan Wilder, Vince Clark oder Daniel Miller hinter dem namen vermutet. Dazu heißt es im Begleittext: “Die Biografie von John Came legte nahe, dass es sich um einen in London geborenen Künstler handelte, einen der “ten-pound pommies”, der auf der Suche nach einem besseren Leben nach Australien ausgewandert war, schließlich, nach
Großbritannien zurückgekehrt, auf den nordschottischen Inseln nach Inspiration gesucht hatte, bevor er schließlich von Skye nach London geradelt war, um dort erneut sesshaft zu werden. Es blieb erratisch”. Irgendwann wurde bekannt, dass die Personen hinter dem Projekt Simon Leonard und David Baker sind, die mit Komputer, Fortran 5 und I Start Counting bereits einige bekannte Projekte betrieben. Zur genauen Instrumentierung gibt es allerdings nach wie vor keine absolute Klarheit, gleichwohl es einige Lehrfilme zu dem Projekt gab: “In einer Reihe von Lehrfilmen stellte John Came der Welt seine Ideen vor, in denen er seine Kompositionen (arhythmisch) in ein Simulakrum des Rhythmicons einspielte und so die rhythmischen Daten der Stücke erzeugte. Die rhythmischen Informationen der Stücke wurden sodann in Noten umgewandelt, die beiden getrennten Stränge übereinandergelegt und schließlich in einen Computer eingegeben, der die Musik notierte und wiedergab”.Das Album erscheint am 8. September in den gängigen Formaten.