Am 23. November bringen Hallow Ground die zweite Kollaboration des australischen Klangkünstlers Lawrence English mit dem deutschen Improvisationsmusikers Werner Dafeldecker heraus. Die LP enthält zwei langformatige Stücke, deren Basismaterial Feldaufnahmen sind, die English an zwei Orten des australischen Kontinents – die Pilbara-Region im Nordwesten des Landes und die zentrale Wüste in der Heimat des Arrernte-Volkes – aufgenommen hat.
Die Aufnahmen wurden anschließend von Dafeldecker mittels elektroakustischer Techniken (laut Label “auf verschiedenen Oberflächen wie Holz, gespannter Tierhaut, Glas oder Metalloberflächen angebrachte Energiewandler”) subtil bearbeitet und in die vorliegende Form gebracht. Die Stücke, in denen vertraute (Vögel, Insekten, Wind und Wetter) und weniger vertraute Sounds zu hören sind und die eine unterschiedlich starke klangliche Verdichtung aufweisen, legen “den Fokus auf unsere Beziehung als Hörer zur Natur und stellen gleichzeitig die Frage, wo die Natur aufhört und die menschliche Wahrnehmung beginnt. Sie sind zutiefst verwirrend und dies vielleicht auf die schönste Art und Weise”. Auch bei der Wahl der Aufnahmeorte ging es English um die Berührung zwischen Natur und Menschenwelt. Zur Wüstenregion im Zentrum des Landes sagt er “Das sind riesige Räume, und in mancher Hinsicht meiden sie die heutigen Vorstellungen von Zivilisation, die darauf abzielen, nicht auf das Land zu hören”. Dabei wurden auch die Sounds der Überreste gescheiterter kolonialer Bestrebungen in das klangliche Panorama integriert. “Die Gebäude und Gegenstände, die von den verödeten Viehweiden und anderen Betrieben übrig geblieben sind, erzeugen eigene unruhige Klangwelten”, sagt er über die Region, in denen auch intensiv Untertagebau betrieben wurde. “Selbst an den entlegensten Orten ist ein entferntes Industriegeräusch zu hören; ein unruhiges Gefühl von schwerem Atem auf dem Land”. Das Album ist auch digital erhältlich.