Auf Syrphe Records erscheint gerade die erste gemeinsame EP der aus Sarajevo stammenden Gongspielerin und Klangkünstlerin Ira Hadžić mit dem in vielen Bereichen aktiven Musiker, Kurator und Autor Cedrik Fermont unter dem Titel “Kenopsia”. Zum Einsatz kommen zwei Gongs (von symphonic gong und wind gong ist die Rede), ansonsten ist die klangliche und sequenzielle Gestalt der beiden um die sieben Minuten langen Movements nachträglicher Verfremdung, Aufnahmetechnik und Abmischung geschuldet.
Der titelgebende Begriff kenopsia stammt aus dem altgriechischtn und bedeutet – die beiden zitieren im Begleittext das Dictionary of Obscure Sorrows von John Koenig – soviel wie “Betrachtung der Leere”, eine Semantik, die sie noch mit der Vorstellung einer “eeriness of places left behind” anreichern. Vorstellungen von Verlassenheit, von Leere durchaus auch im umgangssprachlichen Sinne, aber auch einer Genügsamkeit, die einem Blick darauf zuträglich ist, vertragen sich durchaus mit den subtil-verhuschten und in ihrer Düsternis durchaus als desolat begreifbaren Szenarien der beiden Tracks, die bei aufmerksamem und erst recht bei wiederholtem Hören zeigen, dass sie keineswegs statisch sind. Das Release erscheint digital. und enthält Bildmaterial und Artwork von Hadžić.