Das auf den portugiesischen Azoren beheimatete Dark- und Psychedelic Folk-Projekt The Joy of Nature um Gründer Luís Couto bringt gerade eine Trilogie an digitalen Compilations heraus, auf denen rare und bislang unveröffentlichte Aufnahmen der bisherigen Bandgeschichte zugänglich gemacht werden. Unter den Titeln “Wyrd I” und “Wyrd II” sind die beiden ersten Teile mittlerweile erschienen. Sie decken zusammen die Zeiträume zwischen 2006 und 2013 ab und fungieren so auch als Ergänzung bisheriger Compilations wie
“Emptiness is a long Story” und “Another View of the First Twelve Years”. Aufgrund ihres zusammengestellten Charakters offenbaren die Releases die Bandbreite des Stils der Band und geben überdies einen Überblick über viele Aspekte der Entwicklungsgeschichte der Diskografie. Die oft spielerisch eingesetzten stilistischen Details sind vielfältig: Ambiente Strukturen und ein zum Teil urig-folkiges Klangbild bilden beide eine Grundstruktur, auf der viele Ideen verarbeitet werden. Anrührendes Fingerspiel auf akustischen Gitarren und dezente Elektronik, rituelles Rasseln und Handdrums, mystisch anmutende Flötenklänge.
Rezitierte Verse und Prosa über die Spuren ferner Ahnen, ein-und mehrstimmige Gesänge. Wehmütige Streicher und Samples alter Schallplatten, literarische und historische Referenzen, bei denen sich auch zahlreiche Einflüsse unterschiedlicher Musiktraditionen offenbaren. Immer noch verstörende Nachrichten aus dem alten Jonestown vor nostalgischen Twangs. Sanft plätscherndes Wasser, schicksalsschwere Glocken und andere Fieldrecordings. Der Release des dritten Teils steht noch aus.