Am 19. April erscheint auf dem hauseigenen Hyperdelia-Label das erste Album des experimentierfreudigen und demokratisch organisierten Berliner Improvisationsensembles Splitter Orchester – genauer der erste im Alleingang produzierte Longplayer, denn zuvor erschienen bereits kollaborative Aufnahmen mit George Lewis, The Pitch und Felix Kubin. Das lakonisch “splitter musik” betitelte Werk erscheint auf drei CDs, die jeweils einen Track enthalten. Das bereits im Stream zu hörende “Vortex” wurde vor knapp fünf Jahren im Berliner Silent Green von den einzelnen Musikerinnen und Musikern auf den Balkonen über dem Publikum aufgeführt und auf über dreißig Tonspuren aufgenommen. “What listeners of the recording can hear is Splitter in its natural habitat of collective improvisation: various noises of indeterminate origin, miniscule bird-like chirping, tendencies
of Postrock cues with culminating crescendi, at other points radical breaks and quiet, drone-like passages or moments of Lynchian haunting”, heißt es dazu im Begleittext. Das folgende “Imagine Splitter” dagegen entstand während der Pandemie und wurde aus zweiundzwanzig Soloaufnahmen gebaut, bei denen die Beteiligten ihr Spiel als Teil eines Ensembles imaginierten. Das abschließende “PAS” basiert auf einem Mitschnitt der bislang einzigen orstspezifischen Open Air-Performance der Gruppe am Spreeufer in Moabit beim Petersburg Art Space, einer der wichtigsten Adressen für Improvisationsmusik und einer der interesaantesten Venues im Westen der Stadt. Das Publikum konnte die Performance vom anderen ufer aus sehen und hören und ist ebenso Teil der Aufnahmen wie die Sounds des Wassers, der Boote und verschiedener Tiere. Das Album ist auch zum Download erhältlich, die Namen der einzelnen Beteiligten sind auf bandcamp gelistet.