Noise à Noise kündigen das Album “Abjad Dream” des in Norwegen lebenden iranischen Komponisten Idin Samimi Mofakham an, das im März digital erscheinen wird. Dieses Werk ist eine innovative Auseinandersetzung mit dem mittelalterlichen Notationssystem Irans, dem sogenannten Abjad, bei dem Buchstaben musikalischen Tonhöhen und Intervallen zugeordnet wurden. Auf Basis dieser historischen Ansätze entwickelt der Komponist ein zeitgenössisches Paradigma, das durch seine intensive Forschung, Kenntnis des Klassischen und Experimentierfreude geprägt ist.
Das in zwölf Phasen unterteilte Album verbindet minimalistische Klaviersequenzen, die mit mikrotonaler Präzision und Pythagoreischer Stimmung gespielt werden, mit schwebenden Klangflächen und subtilen, beinahe überhörbaren Geräuschen. Die einzelnen Abschnitte des Werks entfalten sich unterschiedlich: mal fließend und repetitiv, mal fragmentiert und voller unerwarteter Bewegungen. So entsteht eine komplexe Textur, die oberflächlich betrachtet statisch wirken mag, in Wahrheit jedoch von kontinuierlicher Entwicklung und Vielgestaltigkeit geprägt ist. “Abjad Dream” basiert auf Mofakhams Doktorarbeit an der Norwegischen Musikakademie in Oslo und vereint historische Konzepte mit innovativen Ansätzen zu Stimmung, Form und Psychoakustik. Martyna Kosecka interpretiert die Klavierparts, die in Pythagoreischer Stimmung von Torkil Rødvand eingerichtet wurden. Das Album wird am 11. März mit Artwork von Sin Seeni veröffentlicht, die Hälfte der Tracks ist jedoch bereits vorab erhältlich.