In den kommenden Tagen erscheint über Room40 eine Sammlung von Stücken der Komponistin Tahlia Palmer alias Amby Downs, die ursprünglich als Soundtracks für eine Ausstellung entstanden sind, nun aber als eigenständiges Werk veröffentlicht werden. Die Komponistin und Künstlerin verarbeitet darin manipulierte Field Recordings, improvisierte Gitarrenklänge und das fragile Timbre eines antiken Toy Pianos. Ausgangspunkt war eine filmische Arbeit für die gleichnamige Ausstellung “Kinjarling Studies”, die 2019 in Vancouver gezeigt wurde.
Die Stücke sind geprägt von dokumentarischen Klangelementen, die mal an Wind und Wetter erinnern, mal in tiefere, dunklere Schichten vordringen. Es knarrt, brummt und rauscht, mitunter sind auch harsche Passagen zu hören. Palmer, die aus Boorloo/Perth stammt und heute in Naarm/Melbourne lebt, reflektiert in ihrer Arbeit über Geschichte, Identität und die Mechanismen generationenübergreifender Traumata. Dabei lotet sie aus, wie sich die Wahrnehmung von Zeit und Raum durch Klang verschieben lässt. Die Veröffentlichung versammelt einige frühe Arbeiten der Künstlerin und öffnet den Raum für eine Art des Hörens, die sich auf das Verborgene und Unterschwellige einlässt.