Mit der Single “mmPop” meldet sich das Projekt The Gray Field Recordings der in Griechenland lebenden Musikerin R.Loftiss erneut zu Wort. Die amerikanische Künstlerin, bekannt auch durch ihre Mitwirkung bei Formationen wie Howling Larsens und den Black Lesbian Fishermen, lässt hier ein Stück hören, das in ruhigem, aber eindringlichem Aufbau ein subtiles Spannungsfeld entfaltet. “mmPop” ist ein langsames, warm tönendes Stück, dessen dröhnende, aber melodische Grundierung an Orgel- und Harmoniumklänge oder auch an Schiffssirenen erinnert. Dahinter arbeitet eine kaum merkliche Unruhe wie ein inneres Brodeln, das sich nicht in den Vordergrund drängt, aber das Gesamtbild prägt. Inmitten dieser schwebenden Klänge steht Loftiss’ klare Stimme: ein Folksopran, ungekünstelt und direkt, der dem Stück Erdung und eine sehr persönliche Note verleiht.
Der Text kreist in schlichter, kindlicher Sprache um Verlust, Endlichkeit und die Frage, was von unseren Gesten bleibt – vielleicht ein Baum, vielleicht eine Rose, vielleicht nichts. Die titelgebende “pop”-artige Auslöschung durch Platzen zieht sich als Bild durch das Lied und wird zum Symbol für eine plötzliche Abwesenheit, wobei relativ offen bleibt, ob sich der Song gegen Ende tröstlich oder eher schmerzhaft entlädt. “mmPop” wurde, wie es von der Musikerin selbst heißt, ursprünglich in einer anderen Fassung unter dem Namen “Doommmpop” für eine Compilation auf Sombre Soniks geschrieben. Dieser Verweis auf eine Art Vorsehung legt dann vielleicht auch eine eher fatalistische Deutung nahe. Nun erscheint das Stück in veränderter Form, der neue Titel soll, so Loftiss augenzwinkernd, die Verwechslung mit Doom als Genre vermeiden. Weitere Stücke seien geplant, möglicherweise entstehe daraus ein Album, aber das wird die Zukunft zeigen. Von The Gray Field Recordings erschienen zuletzt das Album “She Sleeps to the Sound of Knifes” (2023) und dessen Remixalbum “The 9 of Knifes” (2024), zur Jahreswende gab es mit “The Twelve Kalikantzari of Yule” ein opulentes Album der Black Lesbian Fishermen in erweiterter Besetzung.