Am Samstag, den 8. Februar, findet im Berliner West Germany ein interessantes Doppelkonzert statt. Im Zentrum steht der Hamburger Noise-Künstler und Theoretiker David Wallraf, der mit diesem Abend sein neues Albums “Crudeltá Necessaria” präsentiert. Ebenfalls zu sehen ist die in Berlin lebende italienische Musikerin Munsha.
David Wallraf, bekannt für seine Auseinandersetzung mit den verdrängten und unheimlichen Klangresten des Alltags, schafft laut Programmtext Soundtracks für die Katastrophe, die uns oft unbemerkt umgibt. Mit “Crudeltá Necessaria” (dt. “Notwendige Grausamkeit”) widmet er sich der Rolle der Grausamkeit im Werk von Pier Paolo Pasolini. Wallraf mischt Noise, raue Elektronik und Field Recordings zu einer dunklen Klangwelt, die Pasolinis kompromisslosen künstlerischen Ansatz reflektiert. “Das Leben im Kapitalismus”, so Wallraf, “ist die generalisierte und globale Form der Grausamkeit, organisiert durch die Logik der abstrakten Arbeit und Entfremdung”. Doch Grausamkeit kann auch anders verstanden werden – als eine kompromisslose Haltung im Kampf gegen übermächtige Gegner, inspiriert von Künstlern wie Antonin Artaud und Pasolini selbst. Wallraf hofft, mit seinem Album einen Teil dieser künstlerischen Radikalität und politischen Dringlichkeit einzufangen.
Unterstützt wird er an diesem Abend von Munsha, dem Alter Ego der italienischen Musikerin und Komponistin Daniela Lunelli. Munsha kombiniert experimentelle Vokaltechniken, Chaos und Unberechenbarkeit, ihre Tracks sind laut Programmtext verzerrte Reflexionen unserer Welt, die Konventionen hinterfragen und einladen, sich in einem Labyrinth aus Klang und Emotion zu verlieren. Mit einem Hintergrund in Gesang, Komposition und Cello sowie einer reichen Erfahrung in interdisziplinären Kunstprojekten bringt Munsha eine kraftvolle Ergänzung zu Wallrafs radikalem Ansatz.
Munshafoto: Anna Motterle
Samstag, 08.02.2025
Einlass 20 Uhr
West Germany
Skalitzer Straße 133
10999 Berlin