Mit “Bronze, Beige, Morse” legt Ori Barel sein zweites Album auf Unseen Worlds vor. Es erscheint am 20. Juni als digitaler Release und versammelt neun Stücke, die sich durch eine ungewöhnliche Mischung aus Nostalgie, technischer Raffinesse und formaler Eigenwilligkeit auszeichnen. Das Album entwickelt seine Spannung aus dem Kontrast zwischen scheinbar willkürlichen Klängen und einer kaum merklich wirkenden inneren Logik. Es sind kurze musikalische Vignetten, die sich mit jeder Wendung neu erfinden. Die Musik erinnert stellenweise an alte Computerspiele, aber nicht wegen veralteter Technik, sondern durch das Spiel mit Erwartungen, plötzlichen Brüchen und überraschenden Wendungen. Gleichzeitig ist das Sounddesign präzise und detailreich. Gitarren mit jazzigem Einschlag, bassbetonte Akzente, dubbige Räume, eine Trompete mit mexikanischem Timbre, und immer wieder perkussive Einfälle, die an Schuhplattler oder schrille Cartoon-Geräusche denken lassen: Barels Musik ist reich an Referenzen, aber nicht aus zweiter Hand.
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