Das personell oftmals erweiterte Antwerpener Quartett, das sich in Anlehnung an Hermann Hesse Die Anarchistische Abendunterhaltung genannt hat, bringt sein 1995 bei Jack & Johnny erstveröffentlichtes und später bei Sony Classical etwas breiter herausgebrachtes Debütalbum neu und erstmals auf Vinyl in die Regale. Die von Simon Lenski (Cello), dessen Bruder Buni (Violine), Roel van Kamp (Akkordeon) und Han Stubbe (Klarinette) gegründete Combo, die oft unter ihrem Kürzel DAAU erwähnt wurde, spielte eine damals ungewöhnliche Musik, die Einflüsse verschiedener Arten populärer europäischer Musiktradition – osteuropäische Folklore, Lieder der Roma, Shanties, Klezmer und einiges mehr – zusammenbrachte. Auch ohne durchgehenden Schlagzeugeinsatz schaffte es die Band, diese Einflüsse mit einem anarchisch-punkigen Lebensgefühl zu verbinden, das der englischsprachigen und anglophilen Fraktion (Pogues, Levellers, Inchtabokatables etc) in nichts nachstand. Seit ihrem selbstbetitelten Debüt brachte die Band eine ganze Reihe an Tonträgern heraus, die aufgrund ihrer schwierigen Vermarktbarkeit bei den größeren Labels oft einen schweren Stand hatten. Kult waren sie bei ihren Anhängern aber trotz alledem, die die Band in Bars, in alternativen Kulturzentren, auf der Straße oder im Vorprogramm von Sixteen Horsepower sehen konnten. Die Neuauflage des Debüts erscheint Ende September bei Sub Rosa. Weiterlesen