Am 2. Mai erscheint bei Spiritmuse Records das neue Doppelalbum “Journey to Nabta Playa”, eine Zusammenarbeit der Musikerin und Komponistin Angel Bat Dawid mit der interdisziplinären Künstlerin Naima Nefertari (auch bekannt als Naima Karlsson und Nachlassverwalterin des Cherry-Archivs). Das Projekt ist eng verwoben mit der historischen und spirituellen Bedeutung von Nabta Playa, einer prähistorischen Stätte in der nubischen Wüste im Süden Ägyptens, die durch ihre astronomischen Steinsetzungen als ein früher Ort kosmologischer Beobachtung gilt. Die beiden Künstlerinnen greifen in ihrer Produktion nicht nur auf eine Vielzahl akustischer, elektronischer und vokaler Ausdrucksmittel zurück, sondern laut dem begleitenden Text auch auf eine tiefgehende Auseinandersetzung mit kulturellem Erbe, afro-diasporischem Wissen und archäologischen Spuren. 
Entstanden ist ein Album, das nicht auf stilistische Einheitlichkeit setzt, sondern auf dichte Vielgestaltigkeit: Mit einfachen, stellenweise an Gurdjieff erinnernden Pianophrasen, evokativem Gesang, Holzbläsern, traditionellen Rhythmusinstrumenten wie Rasseln und Tontöpfen, elektronischer Texturarbeit, verfremdeten Stimmen und verschiedenen cinematischen Momenten entfaltet sich eine musikalische Wunderkammer, in der moderne Studiotechnik ebenso Platz hat wie historische Bezüge. Aufgenommen wurde unter anderem im ehemaligen Heimstudio von Don und Moki Cherry in Schweden sowie im Studio von Kahil El’Zabar in Chicago, was die Verbindung zu einer älteren Generation experimenteller Größen betont. Das Album enthält neben neuen Stücken von Bat Dawid und Nefertari auch bislang unveröffentlichte Kompositionen von Don Cherry und David Ornette Cherry.

“Journey to Nabta Playa” erscheint als 2LP auf 180g-Vinyl mit einem von Nep Sidhu gestalteten Gatefold-Cover. Begleitend liegt ein umfangreiches Booklet mit Texten unter anderem von Neneh Cherry, Imani Mason Jordan und Dr. Adam Zanolini bei. Das Album versteht sich als musikalisch-spirituelles Dokument einer Verbundenheit mit einer wenig bekannten Geschichte, ohne sie zu idealisieren, sondern mit dem Anspruch, sie hörbar, fühlbar und erinnerbar zu machen.
Foto: Sulyiman Stokes