Mit “A Book of Waves” legen Andy Graydon und Klaus Janek ein gemeinsames Album vor, das über zwei Jahre hinweg zwischen Berlin, Minneapolis, Bahia (Brasilien) und Maui (Hawaii) entstand. Die Ausgangssituation war ein Einschnitt: Nach langjähriger gemeinsamer Arbeit in Berlin – von intimen Trio-Settings bis zu größeren Improvisationsensembles – führte ein Umzug von Graydon in die USA zur räumlichen Trennung. An die Stelle spontaner Bühneninteraktion trat nun ein schrittweiser Austausch von Aufnahmen, ein asynchroner Dialog, der sich den Künstlern zufolge zunehmend wie Schreiben anfühlte.

Im Zentrum des Albums steht die Idee einer Klangsprache, die nicht durch unmittelbare Reaktion entsteht, sondern durch geduldiges Reagieren auf festgehaltene Klangkörper. Janeks tiefe Bassflächen und Geräuschimpulse treffen auf Graydons teils kaum greifbare, aquatische Field Recordings, deren ruhige Struktur sich immer wieder zu flächiger Dröhnung verdichtet. Der Prozess des Komponierens orientierte sich nicht an Formvorgaben, sondern folgte dem Prinzip des Reagierens und Antwortens: akustische Sätze, Unterbrechungen, Wiederholungen. Der Titel des Albums bezieht sich, wie es ferner heißt, auf Stefan Helmreichs gleichnamiges Buch “A Book of Waves”, das Graydon während der Produktion las. Es handelt von Wellen in all ihren Bedeutungen – physikalisch, kulturell, technologisch. Dieses Bild wurde zur Parallele ihres eigenen Vorgehens: kreisend um eine Idee, ungleichförmig, aber dennoch verbunden. Das Album erscheint am 1. August als CD und zum Download bei Room40.