Mit “Small Lives” hat der norwegische Gitarrist und Komponist Håvard Volden vor wenigen Tagen gerade ein neues Album als LP, CD und zum Download bei Sauajazz herausgebracht. Die Musik bewegt sich über insgesamt sechs unterschiedlich lange Stücke hinweg durchgehend zwischen jazznaher Improvisation, experimenteller Elektronik und einer offenen, oft cinematischen atmosphärischen Klangbild. 
Gitarren, untypisch gestimmt, stehen im Zentrum des Geschehens und verbinden sich mit Fragmenten aus Tape-Musik, Elementen diverser Folk-Traditionen, Sounds mit New Age-Konnotation und dem kantigen Impuls früher Rock-Avantgarde. Begleitet wird Volden von Guoste Tamulynaite (Synthesizer, gesampelte Instrumente), Adrian Myhr (E-Bass) und Jan Martin Gismervik (Schlagzeug). Volden selbst spielt Gitarre, Synthesizer, Perkussion, ein Revox-Tonbandgerät, Schlagzeug und steuert Field Recordings bei. Die Stücke entstanden größtenteils live im Studio und offenbaren sich als zugänglich und atmosphärisch dicht, dabei stets ein wenig zu eigensinnig und experimentierfreudig für klassischere Jazzhörgewohnheiten.

“Small Lives” versammelt instrumentale Miniaturen zwischen Weite und rhythmischer Verdichtung, mal schwebend und verträumt, mal präzise und strukturiert, aber immer geprägt von einer subtilen Experimentierlust. Das Coverfoto, aufgenommen auf Tour mit Jenny Hval vor den “Twin Peaks”-Bergen, unterstreicht den leisen Popkultur-Hintergrund, der in der Musik anklingt.
Bandfoto: Ebenfalls Jenny Hval