Im neuen Jahr bringt der aus Bhutan stammende und heute in den USA lebende Gitarrist und Improvisationsmusiker Tashi Dorji sein drittes Album für Drag City, “Low clouds hang, this land is on fire”, heraus. Der Musiker überrascht hier, nach den eher energisch-wütenden akustischen Improvisationen der Vorgänger “Stateless” und “We will be wherever the fires are lit”, mit einer unerwartet sanften, fast zerbrechlichen Haltung und einer Affinität zu leisen Tönen und sogar Stille. 

Vom Label erfährt an, dass das Album in einem Haus mit hohen Decken und viel Hall aufgenommen wurde, was einiges zum Grundcharakter der ruhigen, teils melancholisch, dann auch wieder meditativ anmutenden Stücke auf der Basis elektrifizierten Gitarrenpickings beigetragen hat, das in den Liner Notes mit Loren Connors oder Bill Frisell verglichen und gleichsam it dem Aufbau von Ragastücken in Verbindung gebracht wird. Die Titel der Improvisationen liefern gleichzeitig die Texte – kurze, scharfe politische Kommentare zum Zusammenbruch von Imperien und zur Erschöpfung angesichts institutioneller Unmenschlichkeit. Gefragt, warum er diesmal so leise spielt, antwortet Dorji schlicht: “To find the silence”. Das Album erscheint am 30. Januar als LP und Kassette.