Neuer Sammelband zu den elektroakustischen Arbeiten von Iannis Xenakis

Der englischsprachige Sammelband “Xenakis – Back to the Roots. Philological Approaches to Electroacoustic Music” widmet sich den elektroakustischen Werken des Komponisten Iannis Xenakis, die bis heute mit ihrer kompromisslosen Klangsprache und den dahinterliegenden kompositorischen Denkmodellen inspirieren. Herausgegeben von Reinhold Friedl, Thomas Grill, Nikolaus Urbanek und Michelle Ziegler, legt das Buch einen besonderen Schwerpunkt auf philologische Zugänge und somit auf einen bislang wenig beleuchteter Aspekt in der Auseinandersetzung mit Xenakis’ Schaffen.

Vom Verlag heißt es: “The electroacoustic works of the Greek-French composer Iannis Xenakis (1922–2001) captivate with their radical ideas, sounds and compositional models. They were often conceived as multimedia works for specific locations and architectures. The richness of the approaches and processes gave rise to an extensive body of sources. Therefore, this volume is particularly dedicated to a philological approach, combining contributions by companions of Xenakis and renowned experts in Xenakis research with studies in philology of electroacoustic music”. Der Band vereint Beiträge von führenden Xenakis-Forscherinnen und langjährigen Wegbegleitern. Nikolaus Urbanek befasst sich mit Xenakis’ elektroakustischem Werk als theoretischer Herausforderung. Laura Zattra beleuchtet die Rolle von Archiven, Quellen und Akteurinnen in der elektronischen Klangkunst. Michelle Ziegler geht der Verbindung analoger Skizzen und magnetischer Tonbandarbeit in der Frühphase der Tapemusik nach. Elena Minetti analysiert die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Zeitstrukturen in der musique mixte. James Harley vergleicht klangliche Gemeinsamkeiten zwischen elektroakustischen und orchestralen Kompositionen. Pierre Carré und François Delécluse untersuchen die räumliche Klangbehandlung im “Polytope de Cluny”, während Marko Slavíček den Einfluss früherer Werke wie “Mycènes alpha” auf spätere Kompositionen thematisiert. Reinhold Friedl beschäftigt sich mit Spuren traditioneller Musikformen und deren klanglicher “Andersheit” im elektroakustischen Œuvre Xenakis’. Peter Nelson schreibt über die Technologie des von Xenakis entwickelten UPIC-Systems als artikulierende Instanz. Curtis Roads widmet sich der Rezeptionsgeschichte in seinem Essay “La légende de Xenakis”, und Michel Chion reflektiert in einem persönlichen Beitrag, warum er seine originalen Musique-concrète-Bänder vernichtete – ein aufschlussreiches Zeugnis aus der Perspektive des Produzierenden. “Xenakis – Back to the Roots” erscheint als Buch und Open Source-PDF bei MDW Press und schließt mit einer Roundtable-Diskussion zur Aufführungspraxis von Xenakis’ elektroakustischer Musik, an der Jan Brocza, Reinhold Friedl, Thomas Grill, Katharina Klement, Christian Tschinkel und Anatol Wetzer beteiligt sind. Damit spannt der Band den Bogen von der Quellenarbeit zur konkreten musikalischen Praxis.

Erscheinungsdaten:
Veröffentlichung: Juni 2025
Umfang: 226 Seiten
DOI: 10.14361/9783839474297
Print-ISBN: 978-3-8376-7429-3
PDF-ISBN: 978-3-8394-7429-7
EPUB-ISBN: 978-3-7328-7429-3

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