Besides Myself: DJ Haram debütiert auf Hyperdub

“Beside Myself”, das Debütalbum von DJ Haram, erscheint am 18. Juli bei Hyperdub und setzt ein eindrückliches Zeichen inmitten einer Zeit verschiedener Krisen. Die in Brooklyn lebende Produzentin beschreibt das Album als ein Ventil für Wut und Trauer, aber auch als Ausdruck eines Gefühls der Entfremdung, der inneren Zerrissenheit und einer bewusste, durchaus auch kämpferisch verstandenen Außenseiterposition. Musikalisch versammelt das Album, wie es auch vom Label betont wird, ein dichtes, stilistisch kaum einzuordnendes Geflecht: DJ Harams charakteristische Handschrift zeigt sich in der Verbindung aus vorderasiatisch inspirierten Rhythmen und Sounds, noisigen Live-Produktionen, Jersey Club, Punk, Sampling, elektroakustischer Instrumentierung und tranceartigen Synth-Linien.

Immer wieder tauchen Tamburine, Darbukas, Violine, wuchtige Synthies und gebrochene Basslinien auf und bilden zusammen eine durchaus konflikthafte, aber präzise formulierte musikalische Sprache. Zentral bleibt Harams eigene Stimme als Poetin, Producerin und politische Künstlerin. Ihr lyrischer Vortrag ist geprägt von emotionaler Direktheit und gedanklicher Schärfe. Inspiration bezieht sie u.a. aus den Texten von Denkerinnen wie Audre Lorde und Nawal El Saadawi, deren Worte auf dem Album selbst zu hören sind. Der Titel “Besides Myself” passt auch sehr gut zur kollaborativen Ausrichtung des Albums, an dem diverse Gäste wie Armand Hammer, Moor Mother, Bbymutha, August Fanon, El Kontessa und Aquiles Navarro in unterschiedlichen Funktionen mitgewirkt haben. DJ Haram formuliert ihren Anspruch deutlich: “Ich mache die Musik, die ich brauche. Keine Musik hat mich bisher geheilt. Keine Musik hat die Welt geheilt.” Das Album erscheint in allen gängigen Formaten: LP, CD, Kassette und Download.