Sin Pavilion: Tapedebüt auf Phage Tapes

Dieser Tage erscheint mit “Sin Pavilion” das selbstbetitelte Debüt des gleichnamigen amerikanischen “Bleak Electronics”-Projekts. Das Album bewegt sich im Grenzbereich zwischen harschem Noise, rituell unterlegten Tonfragmenten und verzerrtem Stimmeinsatz. Dabei entwickelt sich eine Atmosphäre, die sich eher auf körperlicher als auf narrativer Ebene mitteilt: monumental im Klang, aber zugleich von schleppender, fast breiiger Dicht zwischen speiende Maschine und sludgeverhangenem Noise.

Eröffnet wird das Album mit einem Sample des amerikanischen Kirchenmannes Fulton Sheen, dessen wortgewaltige Mahnung zum Aufbruch in höhere geistige Sphären – „Up, up to the battlements of eternity. Up, up to God!“ – in den darauffolgenden Minuten in eine kontrastierende Kakophonie übergeht. Im weiteren Verlauf dominiert harscher Lärm: verzerrte Schmerzenslaute, deren menschlicher Ursprung oft nur zu erahnen bleibt, ragen aus dichten Texturen hervor. Einzelne Passagen lassen rituelle Strukturen erkennen, hinter denen sich Sprachsamples wie aus den Schatten wagen. Sin Pavilion entstammt einem Dunstkreis, der, wie eine kurze Recherche offenbart, bereits zahlreiche abgründige Lärmprojekte hervorgebracht hat. Das Album erscheint als Kassette und zum Download bei Phage Tapes.