Mit “Outta Sight” legt das Duo R/A/D – bestehend aus der amerikanischen Sängerin Brisa Roché und dem französischen Musiker Nicolas Laureau (u.a. Don Nino) – ein gemeinsames Debüt vor, das von einem weit gespannten, zugleich reduzierten Sound geprägt ist. In den sparsam instrumentierten, meist gitarrenbasierten Stücken verschränken sich Blues, Rezitation, No Wave-Anleihen und eine eigenwillige Form von Pop. Wie es in den Liner Notes heißt, beschreibt das Duo seine Musik selbst als “Feuer und Eis” – mal kühl zurückgenommen, mal eruptiv und intensiv.
Rochés Stimme, die bisweilen an Folksängerinnen wie Sharron Kraus erinnert, durchmisst ein breites emotionales Spektrum, während Laureau eine klangliche Offenheit schafft, in der sich Fragmente von Psychedelia, Drone, obskuren Folk-Referenzen und improvisatorischer Dichte begegnen. Wie man aus den Liner Notes weiter erfährt, ging es den beiden um eine Form des Spielens, die Überraschung erlaubt, musikalisch wie atmosphärisch. Auch aktuelle, z.B. geschlechterbezogene Themen fließen ein, jedoch nicht konfrontativ, sondern in einem ruhig ausschwingenden, von indischer Musik beeinflussten Gestus, der die Zeit zu dehnen scheint. Entstanden ist ein eigensinniges, kompromissloses Album, das sich zwischen Intimität und Distanz bewegt und dabei in keine vorgeformten Kategorien passt. Veröffentlichungstermin ist der 13. September, “Outto Sight” erscheint als LP, CD und zum Download bei Prohibited Records.