Vor einigen Tagen erschien mit “Animal Magnetism” eines der prägenden Werke von Masami Akita alias Merzbow erstmals seit Langem wieder auf Vinyl. Das ursprünglich 2003 veröffentlichte Album markiert einen seltenen Moment der Balance in Akitas Mammutoeuvre: Zwischen Schärfe und Struktur, zwischen dem harten, analogen Rauschen seiner frühen Arbeiten und einer überraschend offenen, fast zugänglichen Klangarchitektur. 
Drei der Stücke sind ausladend lang, die ersten Minuten klingen zunächst verhältnismäßig mild – beinahe angenehm im Ton – bevor sich das Material immer wieder verändert und verdichtet. Wie schon der Titel andeutet, scheinen manche der elektronischen Klänge tierischen Stimmen oder Bewegungen nachzuspüren und eine Assoziation evozieren, die “Animal Magnetism” einen eigentümlich organischen Zug verleiht, der bisweilen an Andrew Liles’ ganz anders geartetes “Animal Magick”-Album denken lässt. Der Klang bleibt dabei klar in der Tradition des japanischen Noise verankert, ist aber zugleich von einer fast komponiert anmutenden Präzision durchzogen. “Animal Magnetism” erscheint bei Urashima Records in einer aufwendig von Lass Marhaug remasterten Edition auf zwei LPs und digital.