Mit “The Grimorian Tapes” veröffentlichen She Spread Sorrow und Luca Sigurtà ein gemeinsames Album, das tief in die Symbolwelt okkulter Rituale und vergessener Wissenssysteme eintaucht. Inspiriert von der esoterischen Schrift The Black Pullet (dt. Das Schwarze Huhn) verweben sie Vorstellungen von verborgener Macht, magischen Artefakten und metaphysischem Wissen zu einem dicht gewebten akustischen Ritual. Ohne sich auf theatrales Reinactment einzulassen, geht es ihnen um die poetische Wirkung alter Zeichensysteme und Denkmodelle, um eine Ästhetik der Verwandlung, der Schatten und der inneren Bewegung.
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Archiv der Kategorie: News
Too Small To Be So High: Angela Muñoz, Aidan Baker und Tristen Bakker debütieren als Tavere
Mit “Too Small To Be So High” veröffentlicht das Berliner Trio Tavare am 9. Juni sein Debütalbum – gleichzeitig auf drei Labels: God Unknown (Vinyl), Cruel Nature (UK, Kassette) und Katuktu Collective (US, Kassette). Entstanden ist das Album im Juni 2024 in der Genezarethkirche in Berlin-Neukölln, wo Tavare die Stücke am selben Tag vor einem Konzert live einspielten – mit minimalen Overdubs und im natürlichen Nachhall des Kirchenraums.
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Inner Weather: Ran Slavin veröffentlicht sein zwanzigstes Album
Mit “Inner Weather” veröffentlicht der Klangkünstler und Filmemacher Ran Slavin sein mittlerweile zwanzigstes Album – ein stilistisch vielgestaltiges Werk im Grenzbereich zwischen Ambient, Minimal Techno und cinematischer Elektronik. Die zehn Stücke verbinden intime Atmosphären mit einem Hauch von Fremdheit und erschaffen ein Spannungsfeld zwischen klar konturierten Rhythmen und fließenden, fast schwebenden Klangtexturen. Slavin verknüpft dabei feine melodische Andeutungen mit komplexen, bisweilen verspielten Strukturen, in denen sich immer wieder eine subtile Dunkelheit abzeichnet.
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Beatrice Dillon und Hideki Umezawa: Neue Releases auf Portraits GRM
Ankündigung: Mit den sowohl als Split als auch separat erhältlichen One Track-Releases “Basho” und “Still Forms”, die in wenigen Tagen beim von Stephen O’Malley kuratierten Label Portraits GRM in Zusammenarbeit mit Shelter Press erscheinen, begegnen sich zwei sehr unterschiedliche künstlerische Handschriften: Beatrice Dillon und Hideki Umezawa. Beide Aufnahmen kreisen auf jeweils eigene Weise um Fragen der Wahrnehmung, des Raums und der Beziehung zwischen akustischer Realität und kompositorischer Konstruktion.
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Aeternitas: Neues Tape von Filalete
Mit “Aeternitas” legt der georgische Musiker Irakli Bakuradze alias Filalete ein neues Werk vor, das am 30. Mai als Tape und digital bei Cruel Nature Records erscheinen wird. Die neun Stücke des Albums kreisen um den Lebenslauf des Menschen von der Geburt bis zum letzten Atemzug, bevor sich der Blick auf eine andere, größere Dimension öffnet.
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Sadie Powers mit neuen Album bei Room40
Sadie Powers’ Album “Souvenir”, das digital bei Room40 erscheint, ist eine persönliche Auseinandersetzung mit Verlust und Erinnerung. Entstanden zwischen 2020 und 2022, reflektiert es den Schmerz über den Tod mehrerer nahestehender Personen während der Pandemie, in einer Zeit, in der Abschiede oft nicht möglich waren. Musikalisch kombiniert das Album improvisierte Passagen auf der bundlosen Bassgitarre mit bearbeiteten Field Recordings, Glockenspielklängen und unkonventionellen Materialien wie Blech und Pappe. Diese Elemente verweben sich zu einer Struktur, die an eine Erinnerungscollage erinnert – flüchtig, fragmentarisch und doch eindringlich.
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Sakte Film: Opulentes Album von Geir Sundstøl
Mit “Sakte Film” erscheint das sechste Album des norwegischen Musikers Geir Sundstøl bei Hubro Music. Das neue Werk markiert sein zehnjähriges Jubiläum als Solokünstler und zeigt ihn in einer besonders dichten und zugleich offenen Klangsprache, mit der er vertraute Elemente neu gewichtet und vertieft. Besonders auffällig ist der prägnante Einsatz von Streichinstrumenten, die dem Album eine neue, melancholisch eingefärbte Erdung verleihen. Die Kompositionen entziehen sich klaren Zuordnungen und bewegen sich oft im Grenzbereiche folkiger und jazziger Terrains. Verschiedene musikalische Kontexte und kulturelle Spuren – von Americana über Filmmusik bis zu orientalischen Klangfarben – tauchen auf und verschwinden wieder. Manche Stücke stammen ursprünglich aus Auftragsarbeiten für TV- und Hörfunkformate und bringen diese Herkunft mit ein.
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Neue Sammlung von Vidna Obmana bei Zoharum
Mit “Twilight of Perception Redux Vol. II 1995–2002″ erscheint bei Zoharum in den nächsten Tagen eine umfangreiche Sammlung bislang schwer zugänglicher oder unveröffentlichter Stücke von Vidna Obmana – remastered, kommentiert und erstmals in systematischer Form zusammengeführt. Die Edition dokumentiert eine prägende Phase im Werk von Dirk Serries, in der sich seine Arbeit zwischen Ambient, rhythmischen Elementen und akustischen Experimenten bewegte.
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Gabriela Areal, Adam Asnan, Quentin Tolimieri und Eric Wong im Berliner KM28
Am 22. Mai präsentieren Quentin Tolimieri und Eric Wong im Berliner KM28 ihr neues Album “Erasures”, das soeben bei Ftarri erschienen ist. Ihr Duo versteht Musik als eine Kunst des Verschwindens – konkret zielen sie darauf ab, konventionelle musikalische Strukturen wie Melodie, Harmonie, Gestik oder formalen Verlauf bewusst zu tilgen. Dieser Ansatz soll nicht Abwesenheit zelebrieren, sondern eine andere Art des Hörens ermöglichen, bei der sich das akustische Objekt möglichst frei von historischen Erwartungsmustern entfaltet. Die entstehenden Stücke wirken reduziert bis ins Äußerste – eher wie skulpturale Gebilde denn wie tradierte Konzertmusik.
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30 Yrs of Mego: Zweitägiges Festival zum 30-jährigen Bestehen von Editions Mego
Am 30. und 31. Mai laden die Berliner Volksbühne und der Veranstaltungsort Silent Green zu einem Festival-Showcase ein, das drei Jahrzehnte des experimentellen Musiklabels Editions Mego würdigt. Gegründet 1995 in Wien von selbst als Musiker aktiven Künstlern Peter Rehberg, Andreas Pieper und Ramon Bauer, hat sich das Label mit seiner unverwechselbaren Ästhetik und kompromisslosen Haltung zu einem der einflussreichsten Plattformen für avancierte elektronische Musik entwickelt. Mego prägte eine Ära, in der computergestützte Soundproduktion, klangliche Grenzüberschreitungen und formale Radikalität neu gedacht wurden. Die Kombination aus Rehbergs avantgardistischem Zugang zu Klang, Bauers rhythmischer Strenge und Piepers softwarebasierter Innovationskraft legte das Fundament für einen internationalen Katalog, der sich der permanenten Erkundung des Möglichen verschrieben hat. Nach der Umbenennung zu Editions Mego im Jahr 2006 entstanden mehrere Sub-Labels unter der künstlerischen Leitung etwa von Stephen O’Malley, Jim O’Rourke und François Bonnet. Auch nach dem Tod von Peter Rehberg 2021 bleibt seine kuratorische Handschrift durch die von ihm versammelten Acts präsent.
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Crying Glacier: Hydrophone Aufnahmen von Ludwig Berger
Mit “Crying Glacier” veröffentlicht das Label forms of minutiae am 23. Mai das zweite Album seiner Serie zum Internationalen Jahr der Gletscherbewahrung. Im Mittelpunkt steht eine vielschichtige Zusammenarbeit zwischen dem Vadret da Morteratsch und dem Klangkünstler Ludwig Berger – der Vadret da Morteratsch, der hier als Kollaborateur genannt wird, ist ein klanglich tatsächlich sehr agiler Gletscher im Schweitzer Kanton Graubünden. Über einen Zeitraum von fast zehn Jahren sammelte Berger mithilfe von Hydrofonen Aufnahmen des schmelzenden Gletschers, während der Regisseur Lutz Stautner simultan an seinem gleichnamigen Film arbeitete.
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Unearthing the Music: Umfangreicher Sammelband zur Undergroundmusik in europäischen Diktaturen
Das bei Spector Books erscheinende Buch “Unearthing the Music. Footnotes to Sonic Resistance in Non-democratic Europe (1950–2000)” dokumentiert Formen musikalischer Dissidenz im Europa des Kalten Kriegs und darüber hinaus. Herausgegeben von Rui Pedro Dâmaso, Alexander Pehlemann und Lucia Udvardyová, versammelt es über 600 Seiten hinweg Beiträge über experimentelle, oft widerständige Musikproduktionen unter autoritären und diktatorischen Regimen in Ost- wie Südeuropa. Der Fokus liegt dabei auf künstlerischen Praktiken, die jenseits staatlicher Kontrolle in Heimstudios, provisorischen Aufnahmesituationen, subkulturellen Szenen oder unter dem Schutz staatlicher Institutionen, die unbeabsichtigt Freiräume eröffneten, nach Ausdruck suchten.
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The Holy Family: Konzertmitschnitt vom Roadburn Festival auf CD
Dieser Tage erscheint ein neues Live-Album der britischen Okkultrock-Combo The Holy Family. “Live Burning, Burning Live” dokumentiert einen mitreißenden Auftritt der Combo beim Roadburn Festival 2022 – aufgenommen von Marcel van de Vondervoort und seinem Team, abgemischt und gemastert von Antti Uusimaki. Das Kollektiv spielt sich auf acht Stücken durch ein stilistisch weit verzweigtes Set, das Elemente aus okkultem Rock, psychedelischem 70er-Sound und Stoner Metal miteinander verschränkt: Hymnischer Gesang, zünftige Gitarrensoli und wuchtige Grooves wechseln sich ab mit dröhnenden, ambienten Passagen.
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Art: Sad Man auf den Spuren von Emmy Bridgewater
Mit “Art” veröffentlicht Sad Man alias Andrew Spackman ein neues Album zwischen dunkler Elektronik, verfremdeten Stimmen und surrealem Erzählen als Tape und digital bei Cruel Nature Records. Ausgangspunkt ist eine Kurzgeschichte, die sich lose an der britischen Surrealistin Emmy Bridgewater und ihrem Collagenwerk “Garden of Pleasure” orientiert. Jedes Stück des Albums nimmt ein Kapitel dieser Erzählung auf und entwickelt daraus ein eigenes musikalische Szenario.
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Matmos und Chantal Michelle in Berlin
Ende des Monats treten das Duo Matmos und die Komponistin und Klangkünstlerin Chantal Michelle im Berliner Silent Green auf. Matmos, das seit den späten 90ern bestehende Duo aus Drew Daniel und M.C. Schmidt, steht für eine eigenwillige Form elektronischer Musik, die auf Alltagsgegenständen ebenso basiert wie auf ungewöhnlichen Tonquellen und klassischen Instrumenten. Die Künstler verarbeiten ihre Materialien mit Präzision und Ironie und schaffen dabei oft überraschend eingängige Stücke.
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Glass Colored Lily: Debütalbum von Yuki Fujiwara
Mit “Glass Colored Lily” legt die japanische Flötistin Yuki Fujiwara ihr Debütalbum vor. Im Zentrum steht ihr Spiel auf der Shinobue, einer traditionellen, hoch klingenden japanischen Bambusquerflöte, die tief mit der Musik von Volksliedern, Shinto-Ritualen und klassischem Theater wie Kabuki und Nō verwoben ist. Unterstützt wird sie von einer bemerkenswerten Besetzung: Mitsuhiro Sonoyama am Saxofon, Peter Apfelbaum an Tasten, Klarinette und Flöte, Will Bernard an der Gitarre, Bill Laswell an der speziell angefertigten achtsaitigen Bassgitarre und Adam Rudolph an Schlagzeug und Percussion.
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Club Tounsi: Ammar 808 auf den Spuren des Mezoued
Mit “Club Tounsi” veröffentlicht AMMAR 808 in den kommenden Wochen ein neues Album auf Glitterbeat – ein kompromissloses, bassgeladenes Werk, das die folkloristische Mezoued-Tradition seiner Heimat Tunesien mit elektronischer Wucht in die Gegenwart überträgt. Stakkatohafte Rhythmen, verzerrte Synths und donnernde TR-808-Beats treffen auf Darbuka, Bagpipes und markante Stimmen dreier tunesischer Vokal-Acts. Neben dem Mezoued-Veteranen Mahmoud Lahbib und der klassisch ausgebildeten Mariem Bettouhami ist auch Brahim Riahi beteiligt, der aus dem Sufi-Gesang kommt und eine weitere Nuance in das gesangliche Spektrum einbringt. Die Tracks schöpfen, wie es vom Label heißt, aus einem über Jahrzehnte gewachsenen Repertoire, doch die Herangehensweise ist deutlich zukunftsgewandt – emotional verdichtet, rhythmisch markant und für den Club gemacht.
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Kalpa: Neues von Kommun bei Thanatosis
Gerade erscheint mit “Kalpa” das neue Album der Stockholmer Formation Kommun bei Thanatosis als CD und Download. Das von Gitarrist Finn Loxbo initiierte Ensemble erweitert auf “Kalpa” seinen ursprünglich quartettbasierten Ansatz um zwei zentrale Stimmen: Anna Lindal (Violine) und Leo Svensson Sander (Cello) stoßen neu zur Gruppe und bereichern deren klangliches Gefüge um zusätzliche Schichten. Kommun arbeitet an der Schnittstelle von Kollektiv und Einzelstimme und weisen auch Aspekten er Zeitlichkeit ihre Bedeutung zu, was sich eventuell auch in der Titelwahl (“Kalpa” ist das Sanskritwort für “Zeitalter”). Improvisation ist dabei laut Label kein Ausdruck individueller Freiheit, sondern ein gemeinsamer Prozess, bei dem jede Stimme eine gleichranginge und klar umrissene Bedeutung trägt.
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The Blind Sublime: Andrew Ostlers neues Album auf CD
Mit “The Blind Sublime” legt Andrew Ostler ein neues Werk vor, das seine Entwicklung hin zu orchestraler Dichte, Choralparts und subtiler Klanggewalt konsequent weiterführt. Das ursprünglich bereits im Herbst in kleiner Vinylauflage auf seinem eigenen Label Expert Sleepers erschienene Album wird in den kommenden Tagen erstmals von Cold Spring auf CD veröffentlicht, im matt laminierten Digipak mit Artwork von Carl Glover. Die vier Kompositionen setzen auf eine fragile Balance aus ruhigen, atmenden Drones, tiefem Holzbläserklang, modularer Elektronik und mehrstimmigen Chorpassagen.
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