DEMONS: Evocation

Hinter diesem – was Projektnamen wie auch Titel des Albums anbelangt – gelinde gesagt klischeehaften Auftreten verbergen sich Nate Young und Steve Kenny, ersterer u.a. bei WOLF EYES tätig. Merkt man bei diesem in den letzten Jahren auch durch die beiden auf Sub Pop veröffentlichten Alben relativ populär gewordenen Projekt neben dem Einfluss THROBBING GRISTLES (vor allem) auch starke Metal- und Hardcoreeinflüsse, sind DEMONS davon meilenweit entfernt.

Statt Gitarren haben sich die beiden Musiker mit (ur)alten Synthesizern beschäftigt, um diesen Geräusche zu entlocken, die wahrlich Musik aus der Todesfabrik erzeugen: Es fiept, brummt, die Maschinen scheinen zu brüllen, was gerade beim Opener “Firewalk“ zu beeindruckenden (be)unruhigen(den) Resultaten führt. “Pre-Existence“ ist dagegen weniger aufwühlend, scheint vielmehr nach Wind zu klingen, der durch eine entmenschte urbane Wüste weht. Natürlich hat das leichten Retrocharakter (im WIRE sprach ein Rezensent von “retrofuturism“), aber dennoch wirken die vier Tracks nicht allzu “verspätet“. Wenn man filmische Vergleiche sucht, dann ließe sich sagen, dass manche Dark Ambient-Alben mit ihrem Einsatz von Chorälen etc. als Soundtrack für Hammerfilme dienen könnten, Filme also, die mit der Wahl ihrer Sujets (Vampire, Werwölfe) und Settings (düstere Schlösser etc.) stark in der Vergangenheit verwurzelt waren und durch krassere, realistischere Gewaltdarstellungen das Publikum faszinieren wollten, während “Evocation“ dann der Soundtrack für die Filme wäre, die in den 70ern den Horror ins Zentrum Amerikas verlagerten (Wes Cravens Frühwerke, Tobe Hoppers “Texas Chainsaw Massacre“ etc.).

(M.G.)